Rückblick in Bildern: „DIALOG AUF DEM GRÜNEN SOFA – TRENDWENDE BEI DER ENERGIEWENDE?“
Als Energiewende wird der Übergang von der nicht-ökologischen Nutzung von fossilen Energieträgern sowie der Kernenergie zu einer nachhaltigen Energieversorgung mittels erneuerbaren Energien bezeichnet. Ziel der Energiewende ist es, die von der Energiewirtschaft verursachten ökologischen und gesellschaftlichen Probleme auf ein Mindestmaß zu verringern und die dabei anfallenden, bisher im Energiemarkt kaum eingepreisten externen Kosten vollständig zu internalisieren. Die Lösung des globalen Energieproblems gilt als zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts.
Die Energiewende umfasst alle drei Sektoren: Strom, Wärme und Mobilität.
Auf der ÖKOWORLD-Veranstaltung „DIALOG AUF DEM GRÜNEN SOFA – TRENDWENDE BEI DER ENERGIEWENDE?“, die am 24. Februar stattgefunden hat, erlebten die Besucher Professor R. Andreas Kraemer, u. a. Gründer des Ecologic Instituts (Berlin, Brüssel und Washington DC) und Adjunct Professor (Duke University), im Gespräch mit Michael S. Duesberg, Vorstand der ethisch-ökologischen Vermögensberatung ÖKOWORLD AG im Silo der Gottschalks Mühle in Hilden. Der Stand der Dinge in der Energiewende wurde vom Experten Kraemer punktuell erläutert, und auch außerhalb des Dialogs mit Michael Duesberg kam ein lebhafter Dialog mit dem Publikum in Gang: Fracking, der Ölpreis, die Elektromobilität, die Stromtrassen durch Bayern und die Speicherproblematiken. Die Gäste stellten zahlreiche Fragen. Alles ist irgendwie lösbar und wird innerhalb der kommenden Jahrzehnte lösbarer werden. Es ist ein lebendiger und teils schwieriger Prozess, eine Herausforderung und ein kontinuierliches Lernen. Aber alles andere als aussichtslos.
Unterschiedliche (nicht nur politische) Interessen behindern hier und da ein reibungsloses Voranschreiten der Energiewende. Sie verhindern diese aber nicht. Beim schwarz-roten Energiewende-Projekt gibt es in der Politik weiterhin noch keine Einigung. Bayerns Ministerpräsident Seehofer sieht die drei geplanten Stromtrassen kritisch, die künftig Windenergie in den Süden des Landes transportieren sollen. Es bleibt abzuwarten, was die Politik hier an Einigung erzielen wird. Vielleicht wird ja auch im Süden selber mehr erneuerbarer Strom erzeugt werden. Viele Fragen sind hier noch offen und unbeantwortet. Vielleicht müssen Windräder ja auch nicht nur vermehrt an der Küste oder „offshore“ im 40 Meter tiefen Wasser stehen, um den Strom dann ins Landesinnere weiter zu leiten. Sondern können auch über den Wipfeln von 40 Meter hohen Bäumen installiert werden. Hier muss sich noch einiges weiterentwickeln. Erst müssen die Möglichkeiten ausgelotet und erforscht werden, bevor man gegebenenfalls Trassen plant, die in diesem Umfang gar nicht notwendig gewesen wären. Es wurde während der Veranstaltung deutlich, dass die deutsche Energiewende wesentlich besser und durchdachter ist als ihr Ruf. Und ganz gewiss nicht teurer als der volkswirtschaftliche Schaden, den die Atomwirtschaft den Ländern und der Menschheit zumutet und zugemutet hat. Endlagerung ungelöst.
Der Strom war im Jahr 2014 übrigens günstiger als im Vorjahr. Doch viele Haushaltskunden profitieren nicht davon, denn die gesunkenen Großhandelspreise kamen häufig nicht bei den Verbrauchern an. Die Erzeugerpreise für Strom haben sich im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent verringert. Das hat das Statistische Bundesamt Ende Januar 2015 im Rahmen seiner Veröffentlichung des Erzeugerpreisindexes mitgeteilt. Deutlich wird dabei allerdings eine Diskrepanz zwischen den Abgabepreisen an Stromversorger und Haushaltskunden: Während die Preise für Weiterverteiler um 9,2 Prozent gegenüber 2013 sanken, mussten Haushalte für Strom im Schnitt 1,3 Prozent mehr zahlen. Börsenpreis dämpfende Effekte wie der Ausbau der Erneuerbaren Energien kommen demnach noch zu wenig bei den Haushaltskunden an. Die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen weiter, dass der Strompreis an der Börse seit 2010 um 30 Prozent gefallen ist. Der gleiche Trend zeigt sich bei den Abgabepreisen an die sogenannten Weiterverteiler, also zum Beispiel Stromversorger. Auch bei dieser Kundengruppe ist der Preis seit 2010 um knapp 30 Prozent gesunken. Eine ganz andere Entwicklung ist hingegen bei Haushaltskunden zu beobachten: Hier zeigt der Index einen Preisanstieg in den vergangenen vier Jahren um 25 Prozent.
Doch zurück zur Atomenergie: Reaktorunfälle wie in Fukushima oder in den Achtzigerjahren Tschernobyl sind „nur“ die sichtbaren Schäden der zivilen Nutzung der Atomkraft. Aber auch Fehlinvestitionen in Kraftwerke, die nie ans Netz gingen, summieren sich auf Hunderte Milliarden. Eine gigantische Geld- und Wertevernichtung.
Mit der Energiewende setzt die Menschheit in allen drei Sektoren Strom, Wärme und Mobilität auf eine lebenswerte und auch bezahlbare Zukunft. Die Atomkraft ist die größte Fehlinvestition aller Zeiten. Es gibt keine andere Branche, deren Aktivitäten zu einer solchen Kapitalvernichtung geführt haben. Gut für ÖKOWORLD-Investoren, da mit ÖKOWORLD-Investmentfonds nie in Atomkraft investiert wurde und somit diese Kapitalvernichtung nicht unterstützt wurde. Ein sorgenvoller Blick muss nach Großbritannien und Frankreich geworfen werden. Denn hier sind die Altlasten und Neulasten der Atomkraft bedrohlicher und ungelöster als in Deutschland.
Fazit des Abends: Die Energiewende wird ein Gewinner der Zukunft sein. Ökologisch und ökonomisch. Auch wenn sie an Komplexität für den „Otto Normalverbraucher“ teils sehr schwer greifbar ist. Grund auch dafür, dass im Detail die Dialoge und auch Aussagen von Andreas Kraemer unverfälscht hier nicht schriftlich wiedergegeben werden können, ohne ihn gegebenenfalls falsch zu zitieren und zu interpretieren. Viele Inhalte und Aussagen waren greifbar nur im Moment und der Situation des Gesprächs. Verständlich nachvollziehbar nur für die im Raum anwesenden Zuhörer und Mitdiskutanten.
Die Besucherinnen und Besucher verließen den Themenabend mit vielen neuen Erkenntnissen, Hintergrundinformationen, Eindrücken, Geschichten und Ideen zur Energiewende.
Daher lautet unser Vorschlag: Besuchen auch Sie uns persönlich auf der nächsten Veranstaltung „DIALOG AUF DEM GRÜNEN SOFA“, um unserem nächsten Gast interessiert zu lauschen.
Thema und Termin werden rechtzeitig über die bekannten Kanäle bekannt gegeben.
Spende „Zukunft“ in Höhe von € 5.000
Zum Abschluss der Veranstaltung, der auch die beiden ÖKOWORLD-Gründer Alfred Platow und Klaus Odenthal beiwohnten, übergab Alfred Platow in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der ÖKOWORLD AG symbolisch einen Spendenscheck an den Verein „Tatort - Straßen der Welt e.V."
Denn nach einem Abend, der das Thema „Zukunft“ in Sachen Energie behandelte, sollte seitens ÖKOWORLD noch ein weiteres Zeichen in Sachen „Zukunft“ gesetzt werden. Der Tatort-Verein setzt sich für benachteiligte Kinder und ihre Zukunft und Belange ein. Wir wollen gemeinsam mit den Initiatoren (u. a. Schauspieler Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt, den Köln-TATORT-Kommissaren Schenk und Ballauf) dabei helfen, dass auch Kinder, die auf sich allein gestellt leben müssen, und Kinder aus armen Familien einen guten Start ins Leben bekommen. Dazu gehören ein liebevolles Zuhause, Gesundheit, eine intakte Umgebung und eine gute Schul- und Berufsbildung. Für eine bessere Zukunft.
Die Überweisung in Höhe von € 5.000 geht dem „Tatort - Straßen der Welt e.V." zu.