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Klimaschutz im Zuge des Weltklimagipfels in Paris 2015 – Ein Beitrag von Michel Konkol

Die 21. UN-Klimakonferenz Ende 2015 in Paris soll eine neue internationale Klimaschutz Vereinbarung hervorbringen und langfristig als Fundament zur Bekämpfung des Klimawandels dienen. Doch kann die Konferenz dieser Aufgabe gerecht werden? Oder ist das Treffen eine Farce und verfehlt durch einen bedenklichen Ansatz das Ziel, jedem Land einen Anreiz zu bieten einen ausreichenden Beitrag zum Klimaschutz beizutragen?

Die Wichtigkeit eines solchen Treffens ist ohne Zweifel – viel zu lange wurden unglaubliche Umweltsünden weitreichend toleriert. Doch ein Wandel ist in Sicht, einige Industrie- und Entwicklungsländer tragen bereits einen großen Beitrag zum Klimaschutz bei und haben sich zur Aufgabe gemacht, die hoch gesteckten Klimaziele auch zu erreichen. So konnte die Europäische Umweltagentur in ihrem Bericht mitteilen, dass die Treibhausgasemissionen der EU von 1990 bis 2014 um 23% zurückgegangen sind und somit das Ziel, den Ausstoß bis 2020 (verglichen mit 1990) um 20% zu reduzieren, vermutlich sogar übertroffen wird. US-Präsident Barack Obama stellte daneben vor kurzem den Energie-Aktionsplan „Clean Power“ vor, der den Kohlendioxidausstoß von Kraftwerken in den USA, dem weltweit zweitgrößten CO2-Emittenten mit einem Anteil von 15,5%, um rund ein Drittel senken soll.  Doch nicht nur in den Industriestaaten sondern auch in den Emerging Markets ist ein deutliches Umdenken zu erkennen. 

China und Indien auf grünen Wegen

Der weltgrößte Emittent mit einem Anteil von 23% am gesamten CO2-Ausstoß ist China. Nachdem in der Vergangenheit in erster Linie auf schnelles Wachstum gesetzt wurde, soll der Klimaschutz jetzt für ein langfristiges Wachstum eine bedeutende Rolle in Chinas Politik einnehmen. So steht, durch die Verabschiedung des Reformplans für ein neues ökologisches Wirtschaftssystem in China, eine ganzheitliche Neuorganisation des Umweltministeriums in Aussicht. Steigender Einfluss durch Unterstützungen und Investitionen der Regierung sollen zu einer effektiven Umstrukturierung  der Umweltpolitik beitragen. Auch in Indien, dem weltweit drittgrößten CO2-Emittenten, läuft eins des weltweit größten Ausweitungsprogramms für nachhaltige Energien: Bis 2013 will Indien den Ausstoß von Treibhausgasen um 33 bis 35%  im Verhältnis zum BIP reduzieren und der Anteil an regenerative Stromquellen soll 40% ausmachen. Ein positiver Trend ist bereits zu erkennen, denn von 2002 bis 2015 hat sich der Anteil nachhaltiger Energieleistung von 2% auf ca. 13% versechsfacht. Auch wachsende Staaten wie Vietnam oder die Philippinen haben die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit bereits in einem frühen Stadium des schnellen Wirtschaftswachstums erkannt: Die Philippinen wollen die CO2-Emissionen bis 2030 (ausgehend von 2000) um 70% reduzieren und in Vietnam wurde neben einem weitreichendem Umweltschutzprogramm bereits 2012 im ersten Land Südostasiens eine Ökosteuer auf Treibstoffe, Kohle, Chemikalien und Pestizide eingeführt.

Wachstum mit Umweltschutz

Doch noch immer gibt es auch eine Vielzahl von Ländern und Unternehmen, die den hohen Anforderungen des Klimaschutzes nicht gerecht werden wollen oder können. Aufgabe der Länder ist es, den Unternehmen neben Anreizen bei Einhaltung auch Sanktionen bei Missachtung der Umweltvorschriften aufzulegen. Als gutes Beispiel der Emerging Markets geht hier China voran. Eine Reihe von Unternehmen musste bereits wegen der Missachtung der Klimavorgaben den Betrieb einstellen. Das Land hat erkannt, dass Wachstum langfristig nur in Kombination mit Umweltschutz zu erreichen ist. Viele Staaten verfolgen diese Ziele noch nicht konsequent, denn das Wirtschaftswachstum profitiert kurz- und mittelfristig auch durch Umweltsünder. An dieser Stelle sollte die Rolle der internationalen Staatengemeinschaft für einen konsequenten Umwelt- und Klimaschutz dienen. Durch das Verabschieden allgemeingültiger, staatenübergreifender Ziele, Richtlinien, Gesetze und Strafen, könnte dem schleichenden Erderwärmungsprozess  Einhalt geboten werden. 

Klimafreundlichen Lösungsstrategien am Staatentisch: Obergrenze von 2°C

Die UN-Klimakonferenz könnte dazu als hervorragende Basis dienen. Sie müsste jedoch einen anderen Ansatz verfolgen um die angestrebten Ziele tatsächlich erreichen zu können. Eine Zusammenkunft aller Staaten und die Auseinandersetzung mit klimafreundlichen Lösungsstrategien können nur dann zum Erfolg führen, wenn auch alle Teilnehmer dazu bereit sind, in das Potenzial zukunftsfähiger und ökologischer Energien zu investieren. Dazu bedarf es neben Anreizen auch Hilfestellungen und Investments, die durch Industriestaaten an die Entwicklungsländer vermittelt werden müssen. Am wichtigsten ist aber das Bilden eines Konsenses, in dem sich alle Staaten kollektiv zum Klimaschutz verpflichten. Der Ansatz, dass jedes einzelne Land mit individuellen Klimazielen die Aufheizung der Erdatmosphäre ausreichend begrenzen kann, ist lange nicht ausreichend. Dieses Vorgehen lädt die Teilnehmer dazu ein, geringe Beiträge zum Klimaschutz beizutragen. Ein reines Bekenntnis dazu, langfristig klimafreundlich zu handeln wird nicht reichen, um den durchschnittlichen Temperaturanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts unter der notwendige Obergrenze von 2°C zu begrenzen.  Zu diesem Ergebnis kommt auch die Organisation „Climate-Action-Tracker”, die aus den bisher bekanntgegebenen Klimaschutzzielen bestenfalls einen zu erreichenden Wert von 2,7°C prognostiziert. Internationale Wetterexperten sowie Studien verschiedener Umweltorganisationen warnen davor, dass eine solche Erderwärmung weitreichende und irreparable Schäden verursachen würde.  Bis zu zwei Milliarden Menschen wären langfristig von starker Wasserknappheit sowie zunehmender gesundheitlicher Belastung durch sich ausbreitender Krankheitserreger betroffen. Es käme zu starken Schäden und Störungen der Ökosysteme und einem weitgehenden Verlust der biologischen Vielfalt: 20 bis 30% der Arten unterlägen einem zunehmendem Risiko des Aussterbens. Dazu würde ein unumkehrbarer Abschmelzprozesses der Eisschilde Grönlands und der westlichen Antarktis einsetzten, der Millionen von Menschen an Küstengebieten durch Überflutungen gefährden würde. Die zunehmenden Wetterextreme führen dann zu starken Umweltkatastrophen durch verstärkte Trockenzeiten und Niederschläge, Waldbränden und tropischen Wirbelstürmen. Eine besondere Rücksichtnahme auf das Klima und unsere Umwelt sollte daher in Zukunft weltweit eine übergeordnete Rolle spielen. Durch Investitionen in den Klimaschutz können diese langfristigen Schäden sowie riesige Opportunitätskosten eingedämmt werden. Die weltweit steigenden Anstrengungen zur Lösung der Klimaprobleme bieten langfristig gute und sichere Investmentchancen.

Geld ein besseres Klima geben

Auch die ÖKOWORLD bieten eine sinnvolle und zukunftsorientierte Investitionsmöglichkeit durch den konsequent gemanagten Klimaschutzfonds ÖKOWORLD KLIMA an. Die Anlageschwerpunkte des Fonds sind Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Recycling, neue Werkstoffe, nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, nachhaltige Wassernutzung, Verringerung der Schadstoffbelastung von Luft, Böden und Gewässern. Mit einer 3-Jahresperformance von 39,75% konnten die Anleger so mit gutem Gewissen eine tolle Wertentwicklung des Klimafonds beobachten und gleichzeitig einen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten.