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EXTRABLATT FÜNDIG GEWORDEN 1. HJ 2024: ÖKOWORLD auf der Suche nach zukunftsfähigen Unternehmen

Ein Extrablatt aus dem ÖKOWORLD-Nachhaltigkeitsresearch.

In diesem halbjährlich erscheinenden EXTRABLATT „FÜNDIG GEWORDEN” möchten wir Sie gerne auf unsere Suche nach neuen zukunftsfähigen Unternehmen für unsere Fonds mitnehmen. Hier lesen Sie, wie wir Unternehmen für unsere Fonds auswählen und bewerten und stellen Ihnen eine Auswahl von Unternehmen vor, die wir nach umfassender Nachhaltigkeitsprüfung neu in unsere Anlageuniversen aufgenommen haben.

IM ERSTEN HALBJAHR 2024 HABEN WIR IM RAHMEN UNSERER ANALYSEN EINIGE NEUE UNTERNEHMEN FÜR UNSERE ANLAGEUNIVERSEN GEFUNDEN. EINE AUSWAHL MÖCHTEN WIR IHNEN HIER VORSTELLEN.

Auch wenn Bekleidungsstücke und Schuhe in den entwickelten Ländern der Welt inzwischen mehr und mehr zu reinen Modeartikeln gehören, ist Kleidung an und für sich eine Notwendigkeit für das alltägliche Leben. Dabei stellen die notwendgien Rohstoffe aber häufig eine Umweltbelastung dar und die Arbeitsbedingungen, unter denen Kleidung produziert wird, sind häufig schlecht. Umso wichtiger ist es daher, bei der Herstellung von Bekleidung und beispielsweise Schuhen auf ökologische und soziale Anforderungen zu achten, diese Produkte länger zu benutzen und, wenn nötig, auch reparieren zu können statt sie wegzuwerfen.

Das deutsche Unternehmen BIRKENSTOCK blickt auf eine lange Tradition seit 1774 zurück. Bei der Gestaltung seiner Schuhe nutzt das Unternehmen einen hohen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen, wie zum Beispiel Kork, Latex, Jute oder Baumwolle, zudem sind 90% der verwendeten Klebstoffe wasserbasiert. Dabei stehen die Langlebigkeit und die Reparierbarkeit der Schuhe im Fokus. Das Unternehmen schätzt, dass die Schuhe bei entsprechender Pflege und Reparatur bis zu 30 Jahre lang getragen werden können. Birkenstock produziert dabei ausschließlich in der EU und bezieht auch den Großteil der Ausgangsstoffe aus Europa. Im Vergleich zu vielen anderen Kleidungsproduzenten hat das Unternehmen dementsprechend ein wesentlich geringeres Risiko von Menschenrechtsverletzungen in seinen Produktionsstätten und in der Lieferkette.

Die Kindersterblichkeitsrate in Indien ist trotz erheblicher Fortschritte in der medizinischen Versorgung immer noch um ein Vielfaches höher als die von Industriestaaten. Durch einen besseren Zugang zu medizinischer Versorgung, Impf- und Aufklärungskampagnen sowie verbesserten Gesundheitsprogrammen konnte diese in den letzten zwei Jahrzehnten jedoch bereits mehr als halbiert werden. Kinderkrankenhäuser sowie spezielle Geburtenkliniken spielten und spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Das Unternehmen RAINBOW CHILDREN’S MEDICARE ist ein multidisziplinärer Krankenhausbetreiber für die pädiatrische und geburtshilfliche Gesundheitsversorgung. Die 19 Krankenhäuser und vier Kliniken des Unternehmens, mit insgesamt fast 2.000 Betten, befinden sich allesamt in Indien und fokussieren neben der medizinischen Grund- und Notfallversorgung auch spezialisierte Behandlungen, z. B. in den Bereichen der Kinderkardiologie, -chirurgie oder -neurologie. Das Unternehmen arbeitet nach einem innovativen Hub-and-Spoke-Modell, bei dem die spezialisierten Hauptzentren mit regionalen Kliniken verbunden sind, um so eine umfassende medizinische Versorgung in den Regionen sicherzustellen. Zusätzlich bietet Rainbow Children’s Medicare auch telemedizinische Dienstleistungen an und erhöht so die Reichweite und den Zugang zu seinen Gesundheitsdienstleistungen. Mittels Community Outreach Initiativen engagiert sich das Unternehmen auch für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung in traditionell unterversorgten Gebieten.

Mikrokredite sind ein wesentliches Instrument zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in Entwicklungsländern. Sie ermöglichen es insbesondere kleinen Unternehmen, die sonst keinen Zugang zu traditionellen Bankkrediten haben, ihre Geschäfte zu gründen und zu erweitern.

Die SRISAWAD CORPORATION trägt mit ihrem breiten Angebot an Finanzdienstleistungen in Thailand, Laos und Vietnam zur finanziellen Inklusion in der Region bei. Die Dienstleistungen des Unternehmens umfassen u. a. Kredite für Privatpersonen und Nano-Finanzierungsdarlehen für Kleinstunternehmen sowie Mietkaufvereinbarungen für Motorräder, die in Thailand ein wichtiges Verkehrsmittel sind.

Durch die Bereitstellung dieser Finanzierungsmöglichkeiten unterstützt Srisawad nicht nur die individuelle Mobilität, sondern fördert auch die wirtschaftliche Selbstständigkeit und trägt zur Verringerung der finanziellen Ungleichheit bei. Darüber hinaus leistet das Unternehmen einen Beitrag zur finanziellen Bildung, indem es Finanzwissen vermittelt, was für die nachhaltige Entwicklung in Thailand von großer Bedeutung ist.

Das bereits 1976 gegründete Unternehmen ACER ist ein Entwickler und Hersteller von Computerhardware, insbesondere von Notebooks, PCs und Displays, bietet jedoch auch Lösungen zu Cyber Security, Cloud-Dienstleistungen oder Software für medizinische Lösungen an. Die Produkte sind wesentlicher Bestandteil für die Digitalisierung und Voraussetzung für effiziente Informations- und Kommunikationstechnologien. Zur Reduzierung des Umwelteinflusses der Produkte setzt das Unternehmen einen umfangreichen Ökodesign-Ansatz mit Lebenszyklus- und Carbon Footprint Analysen um. Der Schwerpunkt entsprechender Maßnahmen liegt auf einer Erhöhung der Energieeffizienz der Produkte sowie einer Steigerung des Einsatzes von Recyclingmaterialien.

Das Unternehmen sieht sich als einer der Vorreiter in Taiwan zu Nachhaltigkeitsthemen, darunter auch beim Lieferantenmanagement. Zuletzt wurde ein Programm zu Living Wages in der Lieferkette eingeführt. Damit werden Auftragsfertiger auf die Bezahlung von fairen Löhnen hin überprüft.

ADTALEM GLOBAL EDUCATION ist ein Betreiber von privaten Hochschulen, die sich dem Motto „Bridging the Gap” verschrieben haben und sich auf die Aus- bildung von Fachkräften im Gesundheitswesen fokussieren. An den fünf Hochschulen in den USA und in der Karibik studieren rund 80.000 Studierende sowohl in Präsenz als auch online.

Das Unternehmen setzt sich für eine Verbesserung der Chancengleichheit im US-amerikanischen Gesundheitssystem ein und ermöglicht Bildungszugang für benachteiligte Gruppen. Durch qualitativ hochwertige Ausbildungsprogramme ermöglicht Adtalem Karrieren im medizinischen Sektor und wirkt dem dortigen Fachkräftemangel entgegen. Die Hochschulen zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie ihren Fokus besonders auf Studieninteressierte aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen legen. So hat Adtalem mehr schwarze Absolventen hervorgebracht als jede andere medizinische Hochschule in den USA, und viele Absolventen arbeiten in einkommensschwachen Gemeinden. Um Studierenden ohne ausreichende finanzielle Mittel zu helfen, bietet Adtalem verschiedene Unterstützungsangebote an, darunter Stipendien und subventionierte Lebenshaltungskosten. Die Erfolgsquote der Studierenden bei Erstprüfungen ist nahezu gleichauf mit dem nationalen Durchschnitt, was die Effektivität der Bildungsangebote unterstreicht.

Die Anzahl der von Adipositas betroffenen Menschen hat sich seit 1975 global fast verdreifacht. Die Ursachen sind vielfältig und umfassen neben dem Lebensstil auch genetische Veranlagungen und epigenetische Veränderungen. Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder für Erkrankungen des Bewegungsapparats. Innovative Medikamente zur Behandlung von Adipositas sind in den vergangenen Jahren in den Vordergrund getreten. Sie stellen eine Ergänzung zur konservativen Basistherapie aus energiereduzierter Mischkost, Erhöhung der körperlichen Aktivität und Verhaltensmodifikationen dar.

VIKING THERAPEUTICS ist ein Biopharma-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung neuartiger Therapien zur Behandlung von Stoffwechsel- und endokrinen Erkrankungen spezialisiert hat. Die innovativen Wirkstoffe auf Basis von Inhibitoren (Agonisten) adressieren bisher nur unzureichend behandelbare Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas und Diabetes Typ 2 sowie darüber hinaus seltene Erkrankungen.

Dass die Gewinnung von fossiler Energie nicht zukunftsfähig ist, ist unbestritten. Erneuerbare Energiequellen, wie beispielsweise die Energie aus Wind- oder Solarkraft müssen unausweichlich eine wichtige Rolle bei der zukünftigen Energieerzeugung spielen. In Taiwan liegt der Anteil an erneuerbaren Energien bisher bei unter 5% – global bei immer weiter steigenden 12%. In einem Land, das vor allem auch die energieintensive Halbleiterindustrie beheimatet, ist es notwendig, dass dieser Anteil schnell steigt. Aufgrund der topografischen Gegebenheiten Taiwans, ein Großteil der Insel ist sehr gebirgig, stehen Projekte für erneuerbare Energien jedoch in Konkurrenz zur landwirtschaftlichen Nutzung oder Wohnbebauung.

Das taiwanesische Unternehmen J&V ENERGY TECHNOLOGY treibt den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung auch unter Entwicklung innovativer Konzepte mit voran. Bislang konzentrierte sich das Unternehmen auf Energiespeicher und Solaranlagen, bspw. auf Dächern oder auch über Fischzuchtbecken. Seit 2021 sind zudem Investitionen in Windkraft sowie in die Abwasserbehandlung und das Plastikrecycling hinzugekommen. Die Projekte sind vor allem in Taiwan, aber auch in Japan, auf den Philippinen und in Vietnam zu finden.

WIR SETZEN UNSERE SUCHE NACH NEUEN ZUKUNFTSFÄHIGEN UNTERNEHMEN FÜR UNSERE ANLAGEUNIVERSEN WEITER FORT UND WERDEN IHNEN IN DER NÄCHSTEN AUSGABE IM JANUAR 2025 WIEDER EINE AUSWAHL DER GEFUNDENEN UNTERNEHMEN VORSTELLEN.

DER ÖKOWORLD-INVESTMENTANSATZ

Die Berücksichtigung von ökologischen, ethischen und sozialen Kriterien bei allen Investitionsentscheidungen gehört bereits seit der Auflage unseres ersten Fonds, dem ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC im Jahr 1996, zu dem Selbstverständnis der ÖKOWORLD.

Wir möchten ausschließlich in Unternehmen investieren, deren Geschäftsmodelle darauf abzielen, einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten, die zugleich unseren ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien und Anforderungen entsprechen.

IN WAS INVESTIEREN WIR?

Unsere Fonds investieren weltweit ausschließlich in Unternehmen, die nach Überprüfung von ökologischen, sozialen und ethischen Aspekten geeignet sind, sich durch ihre Produkte oder Dienstleistungen nachhaltig positiv auf die Umwelt oder die Gesellschaft auszuwirken. Dazu gehören Unternehmen aus den Bereichen erneuerbare Energien, Bildung, Wasserversorgung, nachhaltige Finanzen, Information & Kommunikation, nachhaltige Mobilität, Gesundheit & Medizin, Kreislaufwirtschaft, nachhaltiger Konsum und weitere. Die Unternehmen, die wir suchen, müssen nicht perfekt sein, aber sie tragen mit ihren umwelt- oder sozialverträglichen Produkten, Technologien, Dienstleistungen oder Prozessen zu einer nachhaltigen Zukunft bei und sie haben ein Bewusstsein für die wichtigen nachhaltigkeitsrelevanten Themen.

IN WAS INVESTIEREN WIR NICHT?

Die ÖKOWORLD hat Ausschlusskriterien festgelegt und schließt dadurch ganze Branchen und bestimmte Unternehmen konsequent aus, die aus unserer Sicht nicht zukunftsfähig sind. Dazu zählen Unternehmen, die Atomenergie erzeugen oder dies ermöglichen, die fossile Energie fördern, die Chlorchemie herstellen, Gentechnik in offenen Systemen anwenden, Waffen, Rüstung oder Militärtechnologien herstellen sowie umwelt- oder gesundheitsschädliche Produkte (wie bspw. Tabak) produzieren. Auch Unternehmen mit systematischen Verstößen gegen Menschen- und Arbeitnehmer:innen-Rechte finden von vornherein keine Aufnahme in die Anlageuniversen unserer Fonds.

WIE GARANTIEREN WIR DIE NACHHALTIGKEIT DER UNTERNEHMEN?

Bei der Auswahl von Unternehmen für unsere Fonds und der damit verbundenen Bewertung von Nachhaltigkeitsauswirkungen setzt die ÖKOWORLD auf höchste Qualität in den Prozessen und im Ergebnis. Unsere über viele Jahre aufgebaute hausinterne, aus elf Nachhaltigkeitsexpert:innen bestehende, Abteilung Nachhaltigkeits-Research analysiert und bewertet unter Berücksichtigung unserer umfassenden Kriterien die für das jeweilige Anlageuniversum der ÖKOWORLD-Fonds in Frage kommenden Unternehmen und entscheidet über die Aufnahme oder Ablehnung dieser in die Anlageuniversen. Für den Fonds ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC gibt es zusätzlich noch einen externen und unabhängigen Anlageausschuss, der über die Aufnahme bzw. den Ausschluss eines Unternehmens entscheidet.

UNSER GETRENNTER INVESTMENTPROZESS

Unser Investment-Prozess sieht eine vollständige Trennung von Nachhaltigkeitsresearch einerseits und Portfoliomanagement andererseits vor. Unsere Portfoliomanager können ausschließlich in Unternehmen investieren, die nach Überprüfung der sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien durch die hausinterne Abteilung Nachhaltigkeitsresearch in das jeweilig passende Anlageuniversum eines Fonds aufgenommen wurden. Auf der Grundlage eines fundamentalen Bottom-Up Ansatzes treffen dann die Portfoliomanager in Zusammenarbeit mit den Finanzanalysten in den jeweiligen Anlageuniversen eine taktische bzw. strategische Anlageentscheidung in den Fonds.

Durch diesen getrennten Prozess wird u. a. sichergestellt, dass es nicht zu Interessenskonflikten zwischen finanziellen und nachhaltigkeitsrelevanten Aspekten kommen kann. Unser getrennter Investment-Prozess arbeitet so als wirksamer Filter für eine angemessene Gewinnorientierung unter der Berücksichtigung des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung.

ÖKOWORLD ALS AKTIVER INVESTOR

Die ÖKOWORLD verfolgt eine aktive Engagement-Strategie und sucht den Dialog mit den Unternehmen. Hierbei nehmen wir unsere Einflussmöglichkeiten als Investor wahr, um mehr von den Unternehmen zu erfahren und die Wichtigkeit nachhaltiger Fragen und Themen zu unterstreichen sowie die Umsetzung von Maßnahmen von den Unternehmen einzufordern. Die Engagement-Aktivitäten durch die ÖKOWORLD umfassen die Kontaktaufnahme mit Unternehmen per E-Mail, das Durchführen von virtuellen Meetings, die Besuche von Unternehmen vor Ort, die Wahrnehmung der Stimm- und ggf. Rederechte bei Hauptversammlungen sowie die Teilnahme an kollaborativen Investoreninitiativen. Mehr Informationen hierzu finden Sie hier: oekoworld.com/ueber-uns/nachhal- tigkeitsresearch/engagement.