Heißes Geld von Investoren und heiße Luft in den Schwellenländern?

Das jüngste Mitglied unserer Fondsfamilie, der ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0, feiert seinen ersten Geburtstag in turbulenten Zeiten. Nachdem die US-Notenbank FED Ende Mai 2013 angekündigt hat, ihre Politik des ultralockeren Geldes noch 2013 zurückzufahren, verlassen Anleger in Scharen die Wachstumsländer. Die Anleihe- und Aktienmärkte geraten genauso wie die Währungen unter Druck. Der breite MSCI Emerging Markets (in Euro) liegt seit Jahresbeginn mit 7 % im Minus. Trotz des schwierigen Umfeldes liegt unser Geburtstagsfonds im laufenden Jahr mit knapp einem halben Prozent im positiven Terrain und seit seiner Auflage mit knapp 4,6 % im Plus. „Herzlichen Glückwunsch ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0“ zum ersten Geburtstag und zur gleichsam bestandenen Feuertaufe! Und Gratulation an unser Portfoliomanagement zu dieser beachtlichen Leistung.

Seit knapp 20 Jahren beobachten wir in den Wachstumsländern immer wieder ein Auf und Ab mit beeindruckenden Aufschwüngen -  aber auch mit Kursrückgängen. Getrieben werden diese Entwicklungen, so die eine wesentliche Erklärung, durch Großanleger aus den entwickelten Ländern. Insbesondere dann, wenn - wie in den letzten Jahren - die Zentralbanken Anleger durch eine ultralockere Geld- und Niedrigzinspolitik aus der eigenen Währung quasi in die besser rentierenden Schwellenländer treiben. Ein steter Kapitalstrom, der lokale Währungen unter Aufwertungsdruck setzte und die Schwellenländer für die sogenannte „holländische Krankheit“ anfällig machte: Die Stärke der eigenen Währungen führte zu einer schrumpfenden heimischen Wirtschaft, weil sie sich im Inland nicht gegen billigere Importe und im Ausland nicht gegen billigere Wettbewerber behaupten konnte. Umgekehrt verlassen diese Anleger die Schwellenländer nun wegen des Risikos einer weniger lockeren Geldpolitik und der Aussicht auf höhere Renditen in den USA.

Also nur heißes Geld von Investoren und heiße Luft in den Schwellenländern? So schlicht und logisch die Geschichte vom Einfluss ausländischer Investoren auf die Schwellenländer auch sein mag und so sehr sie – durch den Herdentrieb einerseits und die mitunter vergleichbar geringere Größe der Kapitalmärkte andererseits – auch die Heftigkeit der Reaktionen an den Kapitalmärkten erklären mag: Sie ist nur die eine Seite der Medaille.

In seiner zum Klassiker der Nationalökonomie gewordenen Veröffentlichung „The great Crash 1929“ (1955) hat J. K. Galbraith bereits festgestellt, dass derartiges Anlegerhandeln an den Finanzmärkten nicht nur durch billiges Geld getrieben wird. Es muss auch immer eine erfolgversprechende Anlageidee dahinterstecken. In den letzten Jahren haben wir stets in den Nachrichten gehört, dass eine große Wachablösung bevorsteht. Denn es sind die Schwellenländer, die für den größten Teil des globalen Wirtschaftswachstums verantwortlich sind, ihre Bevölkerung ist im Durchschnitt jünger und sie wächst, ein sich herausbildender Mittelstand wird die Binnennachfrage steigern, die Staatsfinanzen sind gesünder als in den Industrienationen, sie haben Leistungsbilanzüberschüsse, usw.  

Die Nachrichtenlage hat sich inzwischen verändert. Nach einem Jahrzehnt des pauschalen Wachstums und der relativen Stabilität präsentieren sich die Schwellenländer heute deutlich heterogener und komplexer. Märkte, Sektoren und Unternehmen entwickeln sich unterschiedlicher als noch vor einigen Jahren. Ist der Lack jetzt also ab von den Schwellenländern? Nein, denn ihre fundamentalen Qualitäten sind weiter intakt. Der notwendige und gesunde Übergang von einer ungebremsten heißlaufenden zu einer nachhaltigen und stabilen Wachstumsdynamik insbesondere in China scheint zu gelingen. Die Schwellenländer werden auch weiterhin vordere Plätze in der Weltkonjunktur und an den Weltfinanzplätzen belegen. Die Demographie spricht weiterhin für sie, und die wachsende Mittelschicht wird sich weiter positiv auf die Binnennachfrage auswirken.  Genügte jedoch vor 10 Jahren noch die passive Anlage in den MSCI Emerging Markets, um eine möglichst breites Spektrum an Wachstumsländern und Branchen abzudecken, wird er heute von chinesischen und brasilianischen Unternehmen dominiert. Die hohe Gewichtung der Gewinner der rohstoff- und exportgetriebenen Vergangenheit im Index klammert sich an die Gewinner von gestern und die Gewinner von morgen systematisch aus. Genau diese müssen Anleger aber identifizieren, statt nach dem Gießkannenprinzip ihr Geld in einem Index zu versenken, dessen Schwergewichte ihre Blütezeit oft schon hinter sich haben. Gleiches gilt auch für viele der großen und renommierten und sogenannten „aktiven“ Fonds, die in den letzten Jahren erfolgreich die Emerging Markets abdeckten und z. T. auf zweistellige Milliardenvolumen angewachsen sind. Seit Jahren finden sich in Ihren Portfolioaufstellungen die gleichen Indexschwergewichte. Ob sie in der Lage sein werden, sich an die veränderten Bedingungen auf den Wachstumsmärkten anzupassen, ist zumindest zweifelhaft.

Die neue Schwellenländerwelt erfordert mehr denn je aktives Fondsmanagement. Die Neuausrichtung der chinesischen Wirtschaft von der Export- auf eine stärkere Binnenorientierung etwa wird ganz neue Gewinner und Verlierer hervorbringen. Unternehmen wie der brasilianische Bergbaukonzern Vale z. B., der vor kurzem sein Dreijahrestief erreicht hat, werden darunter wohl weiter zu leiden haben. Anders das brasilianische Bildungsunternehmen Kroton Educational. Es profitiert von dem Bildungsbedarf der brasilianischen Bevölkerung. Mit über 440.000 Studenten an 46 Universitäten in neun brasilianischen Städten zeigt es an der Börse einen steten Aufwärtstrend und hat vor kurzem sein Dreijahreshoch markiert.

Unser aktives Stockpicking ermöglicht eine bessere Differenzierung auf Basis fundamentaler Unternehmensdaten wie solide Bilanzen oder eine gute Unternehmensführung. So lassen sich die Chancen der 2. Wachstumswelle in den Schwellenmärkten besser erkennen und für unsere Anleger positiv nutzen. Es gilt, innerhalb dieser Regionen die attraktiven Aktien auszuwählen, die von den weiterhin intakten und sich verstärkenden Trends wie Energieversorgung, Infrastruktur, Bildung, Healthcare, Wasserver- und -entsorgung etc. - die von der stetig anwachsenden Binnennachfrage getrieben werden - profitieren. Diese Trends sind weiterhin intakt und werden sich weiter fortsetzen.

Der Erfolg des letzten Jahres gibt unserem Geburtstagskind Recht. Setzen Sie nicht länger auf die Welt von gestern sondern mit dem ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 auf aktives, fundamental unterlegtes Stockpicking in die Gewinner von morgen aus der angelaufenen Wachstumwelle 2.0 in den Wachstumsländern. Rufen Sie uns einfach an. Wir informieren Sie gerne.