IrRWEg: Der Riese RWE macht 2,8 Milliarden Euro Miese

Ein Beitrag von Geschäftsführer Ralph Prudent

Der 6. März 2014 war ein schwarzer Tag für RWE. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik  musste der einst hochgefeierte Dividendenstar in vielen Portfolios rote Zahlen verkünden. 2,8 Milliarden Euro Miese standen bei dem Essener Konzern zu Buche. Vorwiegend wegen Abschreibungen auf seinen fossilen Kraftwerkspark. Besserung für dieses und das nächste Jahr richtig nicht in Sicht. Den Schwarzen Peter schiebt der Konzern nach Berlin und macht die deutsche Energiewende für die Misere verantwortlich. Schwer nachzuvollziehen. Denn einerseits erfolgte der Großteil der Abschreibung auf den Kraftwerkspark im Ausland und andererseits liefen – so meldet der Bundesverband Energie- und Wasserwirtschaft - im Jahr 2013 die Braun- und Steinkohlekraftwerke in Deutschland soviel wie lange nicht mehr. Die Braunkohleverstromung erreichte sogar den höchsten Wert seit 1990! Dennoch sank das RWE- Betriebsergebnis in der konventionellen Stromerzeugung um satte 58 % - auch weil RWE im Jahr 2013 für CO2-Zertifikate Geld zahlen musste.

Man muss sich fragen, ob sich der Stromriese, der mit dem Slogan „voRWEggehen“ wirbt, zu lange auf dem „IrRWEg“ befand. Die Energiewende war kein Überraschungscoup. Sie hatte sich über Jahre angekündigt. Seit dem Atomkonsens 2000 gab es auch und grade für einen großen Energiekonzern genügend Zeit und Geld, sich darauf einzustellen. Der hielt jedoch im Vertrauen auf einen politischen Rückschwung an der konventionellen Stromproduktion fest und hat den Trend verpennt. Investiert wurde in das klassische Geschäft, auch als die Stromnachfrage bereits zurück ging und die Kapazitäten Erneuerbarer Energien anstiegen. Das sieht auch RWE-Vorstand Terium so: „Sicher, wir haben auch Fehler gemacht“, räumt er bei der Hauptversammlung ein, „wir sind spät in die Erneuerbaren Energien eingestiegen, vielleicht zu spät.“

Geld für zukunftsfähige Investitionen wäre genug da gewesen. Zwischen 2002 und 2012 haben die größten europäischen Energieversorger ihre Umsätze und Gewinne im Schnitt verdoppelt und fielen durch stark ansteigende Investitionen auf. Doch das Geld wurde ins klassische Geschäft gesteckt. Selbst  als die Stromnachfrage bereits sank und die Kapazitäten der Erneuerbaren Energien deutlich anstiegen, wurden die Kapazitäten bei den konventionellen Kraftwerken weiter ausgebaut. Der Anteil Erneuerbarer Energien ist verschwindend gering. Ca. 80 % der erneuerbaren Energieproduktion, deren Anteil inzwischen bei fast 25 % an der Gesamtstromproduktion in Deutschland liegt, wird von Privatpersonen und Bauern getragen.

Das macht die Misere der Stromriesen deutlich. Beim Zusammenprall fossiler und Erneuerbarer Energien zerbröselt das Geschäftsmodell großer Stromkonzerne, das auf zentralen Großanlagen beruht, die milliardenschwere Investitionen erfordern. Die zunehmende Installation dezentraler kostengünstiger und innovativer Wind-, Solar- oder Biogasanlagen macht den ehemaligen Monopolisten Konkurrenz.

Der Slogan „Power to the People“, einst als politische Forderung von John Lennon formuliert und vertont, bekommt einen neuen Sinn. Auch über Deutschland und Europa hinaus. In Regionen, in denen thermische Großkraftwerke aufgrund des Mangels an Kühlwasser nicht betrieben werden können, wird die Energieversorgung nicht ohne Erneuerbare Energien machbar sein. Dies gilt nach wie vor für große Teile Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. China wird ohne Erneuerbare Energien weder den künftigen Energiebedarf decken noch die immer bedrohlicher werdende Luftverschmutzung bekämpfen können, und sowohl in Japan als auch in den USA wachsen die Erneuerbaren beindruckend. Insbesondere dem Bereich Photovoltaik schreiben führende Analysten positive Perspektiven zu. Mit den wichtigsten Märkten China, USA und Japan als Treiber wird die Nachfrage in 2014 und 2015 weiter anziehen, und der Zubau könnte auf 56 Gigawatt anwachsen. Sonnige Aussichten für Hersteller und Anleger also.

Rechtzeitig hat ÖKOWORLD in den Fonds schon 2013 auf die wiedererstarkten Erneuerbaren Energien gesetzt. Beeindruckend ist die Wertentwicklung des ÖKOWORLD KLIMA, die in 2013 mit einem Plus von 22,76 % nachhaltig glänzte und im laufenden Jahr mit einem CO2-effizienten Zuwachs von 11,35 % seine Anleger erfreut. Neben den Unternehmen aus dem Bereich „Erneuerbaren Energien“ trugen vor Allem Titel aus dem Investitionsschwerpunkt „nachhaltiger Transport“ zu der aktuellen Wertentwicklung bei. Gerne informieren meine Kollegen und ich Sie persönlich über die nachhaltig guten Stories fundamental starker Unternehmen, nicht nur im ÖKOWORLD KLIMA, sondern selbstverständlich auch im ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC (+ 5,27 % lfd. Jahr)*, ÖKOWORLD WATER FOR LIFE ( + 3,77 % lfd. Jahr)*, ÖKOWORLD ÖKOTRUST ( + 4,21 % lfd. Jahr)* und last but not least ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0, dem Fonds für zukunftsfähige Investments in den Wachstumsländern (+ 6,87 % lfd. Jahr)*.

*Wertentwicklung per 10.3.2014