Qualität ist gefragt: Die Emerging Markets wachsen weiter!
Ein Beitrag von Geschäftsführer Ralph Prudent
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
die Wachstumsländer waren die wohl am meisten gemiedene Anlageregion der letzten 12 Monate und litten unter immensen Kapitalabflüssen. Noch im ersten Quartal 2014 zogen Anleger rund 38 Millionen US-Dollar von den Wachstumsbörsen ab. Vielleicht ist es etwas zu früh, eine Trendwende auszurufen. Allerdings scheinen Prügelknaben der letzten Monate wieder auf der Gewinnerseite zu stehen. Seit Ende März sind kaum noch Kapitalrückflüsse zu beobachten, und seit einigen Wochen machen die Märkte wieder Kursgewinne und zeigen relative Stärke gegenüber den etablierten Märkten.
Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Im Wesentlichen wird auf die Stabilisierung der Schwellenländerwährungen, die an den Devisenmärkten unter Abwertungsdruck standen, das gewachsene Vertrauen in die Wirkung von Maßnahmen verschiedener Notenbanken oder die Hoffnung auf eine Verbesserung des Staatsmanagements durch die anstehenden Neuwahlen gesetzt. Zudem sehen viele Investoren die in den letzten Monaten häufig diskutierten fundamentalen Schwächen einiger Volkswirtschaften inzwischen eingepreist und die Bewertungsniveaus daher günstig.
Die vergangenen Monate haben deutlich gezeigt: Die Wachstumsländer stehen im Umbruch. Traditionelle Entwicklungsmodelle verlieren mehr und mehr an Tragfähigkeit. Neue Strategien sind erforderlich. Beispiel China: Nach dem WTO-Beitritt der Volksrepublik 2001 entwickelte sich China zum Wachstumsmotor der Weltwirtschaft. Hohe Kapitalzuflüsse, verbunden mit einem Anstieg der Investitionen, leiteten eine Phase der Produktions- und Exportsteigerungen ein, in deren Verlauf Wachstumssteigerungen von über 14% p. a. aus dem Reich der Mitte vermeldet wurden. Im Sog des wachstumsbedingten chinesischen Rohstoffhungers steigerte sich das Wachstum in rohstoffexportierende Nationen wie z. B. Russland oder Brasilien, die gemeinsam mit Indien schnell unter dem Schlagwort BRIC bekannt wurden und die Anleger anzogen. Das Wirtschaftswachstum führte in der Folge zu hohen Reallohnsteigerungen in der Volksrepublik, die nicht mehr durch Produktivitätswachstum ausgeglichen werden konnten. Zwangsläufig verringern sich die Investitionen und Exporte, während der Anteil des privaten Konsums stieg.
In der Dritten Phase leitet China nun wichtige Strukturreformen zur Neuausrichtung der Wirtschaft ein, die zwar einerseits ein temporär schwächeres Wachstum – das aber von Experten immer noch jenseits der 7% p. a. geschätzt wird – in Kauf nimmt, andererseits aber mehr Marktwirtschaft zulässt und das dringende Problem der Umweltverschmutzung und Zerstörung in Angriff nimmt (Lesen Sie hierzu den Beitrag unseres Research-Assitenten Wolf Keil „China packt Umweltprobleme bei der Wurzel“.) Viele Experten erwarten deshalb künftig ein „qualitativ besseres Wachstum“, von dem vor Allem diejenigen Unternehmen profitieren, die mit der Binnennachfrage wachsen und veränderte Anspruchsstrukturen bedienen. China Everbright z. B., die in Biomasse und Photovoltaik investiert und Abfälle energetisch nutzbar macht (eine starke Alternative zu Chinas smogerzeugender Kohlekraft), Soundglobal aus dem Bereich Abwasserbehandlung oder Beijing Enterprise Water für die Trinkwasserversorgung. Weitere Wachstumsbereiche werden Gesundheit, Konsum, Infrastruktur und Bauwesen oder Bildung sein.
So z. B. in Brasilien. Zu lange hat das Land im Schlepptau des globalen und nicht zuletzt chinesischen Rohstoffhungers auf Rohstoffexporte mit geringer Wertschöpfung gesetzt. Notwendig ist künftig eine bessere Ausbildung zur Steigerung der Innovationskraft von Unternehmen. Der private Universitätsbetreiber KROTON Educational gehört zu den nachhaltigen Profiteuren dieses Wandels an der brasilianischen Börse.
Bei weiterhin intakten Rahmenbedingungen wie steigende Konsumentennachfrage durch Mittelstandswachstum, geringer Verschuldung oder starkem Potentialwachstum durch die im Durchschnitt noch sehr junge Bevölkerungsstruktur, sind auch weiterhin hohe Wachstumsraten und Renditen in den Wachstumsländern zu erwarten. Allerdings ist es im Rahmen einer wachsenden Heterogenität für den Anleger wichtig zu differenzieren, wie allein schon die Neuschöpfung von marketinggetriebenen Akronymen wie TIB, MIST oder MINT in Fortsetzung von BRIC erahnen lässt. Es gilt jedoch nicht nur, Länder zu differenzieren. Gefragt sind die in den unterschiedlichen regionalen Wirtschaftskreisläufen vernetzten Unternehmen, die in besonderer Weise von den sich ändernden Anspruchsstrukturen der Bevölkerung, insbesondere der immer wichtiger werdenden Mittelschicht in den Wachstumsländern selber, profitieren und sich von regionalen und globalen Indexentwicklungen abkoppeln.
Anlagechancen, die der ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 in einem Investment für zukunftsfähige Wachstumsdynamik in den Wachstumsnationen für Sie und Ihre Kunden mit einem hervorragenden Rendite/Risikoprofil zusammenfasst. Im laufenden Jahr mit einer Wertentwicklung von knapp 3,5% plus und bereits wieder einer Outperformance von über 2% gegenüber dem MSCI Emerging Markets.