Die Private Altersvorsorge der Sparbuchbesitzer gerät in Seenot
Ein Beitrag von Geschäftsführer Ralph Prudent
Die Debatte um die Niedrigzinspolitik der EZB hat durch die Lebensversicherungsreform neuen Zündstoff erhalten. Der Sparer werde enteignet und die private Altersvorsorge gerate in Seenot, ereifern sich Interessenvertreter der Sparbuchbesitzer (was faktisch sicher nicht zu bestreiten ist), während die Verteidiger der EZB-Maßnahmen zurückschmettern, dass es kein Recht auf Rendite gäbe (was faktisch ebenso richtig ist).
Es ist keine neue Erkenntnis, dass verzinsliche Anlagen, also Sparbücher ebenso wie Rentenpapiere, dem Risiko einer realen Negativverzinsung ausgesetzt sind. Dennoch wurde die Debatte um Zinsen in Deutschland selten so emotional geführt. Vermutlich liegt das an der Wahrnehmung, also in der Psychologie der Anleger. Solange die Zahl vor dem „% p. a.“ in einer als komfortabel empfundenen Höhe lag, sahen Sparer keinen Grund zur Aufgeregtheit. Nominal hohe Zinsen lösen die Illusion einer hohen realen Rendite aus. Tatsächlich erleiden Sparer reale Verluste allerdings nicht nur, wenn der Leitzins um die Nulllinie pendelt. Reale Wertverluste auf verzinsliche Anlagen treten immer auf, wenn die Inflation höher als der nominale Zins ist. Das ist in Wahrheit ziemlich häufig der Fall gewesen. In den 509 Monaten von 1972 bis April 2014 lag nach Berechnungen der Bundesbank der Realzins für deutsche Sparer in insgesamt 299 Monaten unter der Nulllinie. Weitet man den Zeitraum aus, wird das Bild noch düsterer. Zwischen 1968 und 1986 gab es nur einen kurzen, wenige Monate andauernden Zeitraum positiver Realzinsen auf Spareinlagen. Da die Coupons sicherer Staatsanleihen jedoch oberhalb der Garantieverzinsung der Lebensversicherungen lagen, war die Welt noch in Ordnung. Tatsächlich ist realer Wertverlust also nichts neues, die extrem niedrigen Zinsen machen ihn nur sicht- bzw. spürbarer.
Ein weiterer Effekt der andauernden Niedrigzinspolitik ist der Run auf Hochzinsanleihen oder High Yields. Anleger gehen zunehmend höhere Risiken mit Zinspapieren ein, schwache Unternehmen sammeln mehr Geld ein und die Zinsen für geringe Bonitäten sind rückläufig. Gab es Anfang 2012 für Neuemissionen im Non-Investment-Grade noch eine durchschnittliche Rendite von 8 % p. a., ist sie inzwischen auf 6,5 % p. a. gesunken. Die Zocker sind zurück. Beispielhaft mag der ohnehin umstrittene Rundfunksender Clear Channel Communications sein, der trotz seines nicht gerade vertrauenerweckenden „CCC“-Ratings sein Emissionsvolumen im Mai auf 850 Mio. USD mehr als verdoppeln konnte. In Europa erreichte das Emissionsvolumen von Hochzinsanleihen im ersten Halbjahr mit 85 Mrd. EUR einen neuen Rekord. Anleger scheinen überschwänglich zu werden und Risiken aus den Augen zu verlieren. Eine Weile mag dieser Zustand noch anhalten. Wenn sich das Blatt jedoch wendet, dann kann das sehr schnell gehen und sehr hässlich werden.
Laut Bloomberg werden bis 2019 Hochzinsanleihen in Höhe von 737 Mrd. USD fällig. Hier wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Egal, auf welchem Zinsniveau - spätestens dann stellt sich für viele Schuldner und Anleger das Refinanzierungsrisiko. Ob sich das Risiko verwirklicht, entscheidet dann der Wettbewerb. Bieten zu dem Zeitpunkt andere Schuldner geringere Risiken, werden die Schwächsten auf der Strecke bleiben, solange das Kreditangebot nicht unendlich ist. Von Letzterem ist trotz der lockeren Geldpolitik der Notenbanken allerdings nicht auszugehen.
Anleger müssen umdenken, wollen sie für ihre Kapitalanlagen reale Wertsteigerungen erreichen. Die Rechnung ist relativ einfach: Wer heute 10.000 EURO mit einem Realzins von -1 % p. a. anlegt, verliert auf zehn Jahre gerechnet real über 8 % seines Wertes. Ein durchaus realistisches Szenario für die nächsten Jahre. Volkswirte erwarten für die kommenden Jahre eine Inflationsrate von ca. 2,5 % p. a. und eine sichere Verzinsung von weiterhin um die 1,5 % p. a.
Wer eine über der Inflationsrate liegende Rendite erwirtschaften will, muss selbst bei der Aussicht auf moderat steigende Zinsen die vermeintliche Komfortzone seiner konservativen Anlage-Kuschelecke verlassen und sich den Aktienmärkten zuwenden. Eine komfortable Möglichkeit, das Investment risikokontrolliert auf Kurs in Richtung reale Rendite zu bringen, bietet der ÖKOWORLD ÖKOTRUST. Sein flexibles Anlagekonzept ermöglicht Allokationen zwischen 0 % und 100 % in den Hauptassetklassen (Aktien, Anleihen und Geldmarkt). In Abhängigkeit vom Marktumfeld investiert der ÖKOWORLD ÖKOTRUST in eine Mischung aus sicherheitsorientierten Anlagen zum Werterhalt und Positionen mit überdurchschnittlichen Ertragschancen zum Vermögensaufbau.
Kapitalmärkte werden durch Meinungen, Informationen und Stimmungen beeinflusst. Allerdings können insbesondere Veränderungen volkswirtschaftlicher Rahmenbedingungen bereits in den Kursen der Papiere enthalten sein oder die Anleger überraschen. Analysen belegen, dass Prognosen über künftige Kapitalmarktentwicklungen häufig fehlerbehaftet sind und überwiegend nicht eintreffen. Deshalb verzichtet das ÖKOWORLD Fondsmanagement bewusst auf eine prognosebasierte Gewichtung der Assetklassen im Fonds. Die Allokation resultiert aus der Auswahl der Einzeltitel im Portfolio. Als erfolgreicher Bottom-Up-Manager wählt ÖKOWORLD die Einzeltitel anhand der Analyse ihrer relativen Attraktivität, basierend auf der Wertentwicklung unter Berücksichtigung von Volatilitäten, der aktuellen Marktlage und der Fundamentalanalyse aus. Dies ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Veränderungen des Kapitalmarktumfeldes und damit die Chance auf eine deutliche Partizipation an den Aufwärtsbewegungen verschiedener Assetklassen, während Verluste in Schwächephasen begrenzt werden können. Mit dem ÖKOWORLD ÖKOTRUST bieten Sie Ihren Kunden den Fonds mit aktiver Steuerung der Vermögensaufteilung in der gewohnten sozial-ethisch-ökologischen ÖKOWORLD-Qualität und einer Wertentwicklung von 5,29 % im ersten Halbjahr 2014. Wir informieren Sie gerne über die Vorteile der vermögensverwaltenden Investments nach dem ÖKOWORLD-PRINZIP. Rufen Sie einfach an oder schreiben Sie uns eine Mail.