ÖKOWORLD-Portfoliomanagement: Marktkommentar Dezember 2015 – Keine vorweihnachtliche Ruhe an den Kapitalmärkten im Dezember

 

Prolog

Von vorweihnachtlicher Ruhe war an den Kapitalmärkten im Dezember nichts zu spüren. Richtungsweisende Sitzungen der europäischen und amerikanischen Notenbanken sorgten für teils erratische Kursbewegungen. Äußerst enttäuschend wurde die Sitzung der europäischen Zentralbank (EZB) von den Marktteilnehmern aufgenommen, nachdem diese auf eine extrem expansive Geldpolitik der europäischen Währungshüter gehofft hatten. Die Aktienindizes korrigierten zwischenzeitlich deutlich, der Euro erstarkte im Gegenzug zu den meistgehandelten Währungen. Zu einer positiven Kursreaktion führte hingegen der lang erwartete erste Zinsschritt der US-Notenbank Fed mit einer Erhöhung um 25 Basispunkte. Das neue Zielband der US-Notenbank liegt nun bei 0,25% - 0,5%. Die Ära der Nullzinspolitik wurde in den USA damit beendet. Für weiteres Unbehagen sorgte der Ölpreis, nachdem dieser zwischenzeitlich Notierungen einnahm wie zuletzt vor 11 Jahren – die OPEC scheiterte daran, sich auf Förderobergrenzen zu verständigen.

Per se robuste Konjunkturdaten aus den USA sowie die Einigung der führenden Politiker in den USA auf einen neuen Staatshaushalt und damit eine Abwendung einer de-facto-Zahlungsunfähigkeit führten zwischenzeitlich zu einer weiteren Beruhigung der nervösen Marktteilnehmer.

Einen großen „Game Changer“ verspürten die Erneuerbaren Energien – so wurden in den USA als einer der wichtigsten Wachstumsmärkte für Solar & Wind vorzeitig die Ende 2016 auslaufenden Steuererleichterungen um weitere fünf Jahre verlängert. Diese handfeste Überraschung sorgte für deutliche Kursavancen unserer Unternehmen wie Vestas Wind, Sunpower, First Solar und Canadian Solar. In erster Linie konnten Unsicherheiten der betreffenden Unternehmen und Investoren ausgeräumt werden. Einerseits bestanden Befürchtungen hinsichtlich bestehender Überkapazitäten ab dem Jahr 2017, andererseits müssen die in Planung befindlichen Projekte nicht unbedingt in 2016 fertig gestellt werden, was teils negative Auswirkungen auf die Margenentwicklung der Unternehmen hatte.

Deutlich über den Erwartungen war das Resultat des Weltklimagipfels in Paris, das alle Länder in die Pflicht nimmt. So soll die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad begrenzt werden, wenn möglich sogar 1,5 Grad. Die Arbeit der mehr als 30.000 Verhandlungsteilnehmer, die innerhalb von zwei Wochen um ein weltweites Abkommen zur Begrenzung des Temperaturanstieges rangen, hat sich somit gelohnt. Auch wenn der Beschluss weniger konkret und direkt messbar ist aus der Perspektive der börsennotierten Unternehmen,  so ist dies doch ein deutlich positives Signal und die Weichenstellung für ethisch-ökologische Investments.

Wie haben sich die ÖKOWORLD-Fonds im Monat Dezember 2015 entwickelt?

ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC

Den Berichtsmonat verließ unser ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC leichter mit -1,16% (Anteilsklasse C) und weist für das Gesamtjahr 2015 eine positive Wertentwicklung von 14,47% auf.

ÖKOWORLD KLIMA

Den Berichtsmonat verließ unser ÖKOWORLD KLIMA leichter mit –0,91% und weist für das Gesamtjahr 2015 eine positive Wertentwicklung von 15,39% auf.

ÖKOWORLD WATER FOR LIFE

Den Berichtsmonat verließ unser ÖKOWORLD WATER FOR LIFE leichter mit –2,64% und weist für das Gesamtjahr 2015 eine positive Wertentwicklung von 3,64% auf.

ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0

Zu einer positiven Kursreaktion führte der lang erwartete erste Zinsschritt der US-Notenbank Fed mit einer Erhöhung um 25 Basispunkte. Mit Argusaugen und entsprechend hoher Nervosität im Vorfeld wurde aus der Brille der Emerging Markets dieser Zinsschritt beobachtet, auch aus Sorge um mögliche Kapitalabwanderungen aus den Schwellenländern. Diese Befürchtungen scheinen bislang nicht eingetreten zu sein, hatten die Länder doch im Vorfeld genügend Zeit, sich auf diesen Zinsschritt vorzubereiten.

Eher lokale und hausgemachte Gegebenheiten sorgten für deutliche Kursverluste. So wurde in Südafrika der von den Investoren geschätzte Finanzminister kurzerhand seines Amtes enthoben und durch einen weniger bekannten Nachfolger ersetzt. Deutliche Kursverluste an der Börse Johannesburg waren die Folge und Vermögen in Höhe mehrerer Milliarden Dollar wurde verloren. Dies führte sogar zu einer der deutlichsten wirtschaftlichsten Verwerfungen im Nachgang der Apartheid-Ära. Im weiteren Monatsverlauf konnten sich die Kurse wieder sukzessive von ihren Tiefständen erholen.

Politische Querelen gibt es ebenfalls auf der anderen Seite des Erdballs. Brasilien scheint in einem Sumpf der Korruption gefangen zu sein. Die Opposition hat ein Amtsenthebungsverfahren gegen die regierende Präsidentin Dilma Rousseff eingebracht. Dazu gesellte sich die Umweltkatastrophe des Bergbaukonzerns Vale, bei dem bei einem Tochterunternehmen ein Staudamm brach und eine hochgiftige Schlammlawine für Tod und Verwüstung sorgte. Die verantwortlichen Politiker scheinen bei den Umweltauflagen ein Auge zugedrückt zu haben. Passend zur Weltklimakonferenz in Paris kamen von den chinesischen Behörden Alarmmeldungen über die anhaltend hohe Luftverschmutzung in Peking. Innerhalb von zwei Wochen musste sich die Bevölkerung einschränken. Die Warnmeldung „Rot“ bedeutet Fahrverbote und geschlossene Schulen, teils auch Produktionseinschränkungen. Den beiden aufstrebenden Ländern China und Indien kommt eine tragende Rolle bei der Reduktion der Treibhausgasemissionen zu. Bei beiden Ländern spielt Kohle bislang eine dominante Rolle im Energiemix.

Im Dezember verzeichnete unser ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0 einen Kursverlust von -4,25% (Anteilsklasse D) und weist für das Gesamtjahr 2015 eine positive Wertentwicklung von 5,42% auf. Der weltweit beachtete MSCI Emerging Markets verlor im Berichtsmonat -4,94% bzw. weist für das Gesamtjahr einen Verlust von -5,42% auf (TR und in EUR).

ÖKOWORLD ÖKOTRUST

Den Berichtsmonat verließ unser ÖKOWORLD ÖKOTRUST schwächer mit -1,95% und weist für das Gesamtjahr 2015 eine positive Wertentwicklung von 1,28% auf.

ÖKOWORLD ÖKOVISION GARANT 20

Den Berichtsmonat verließ unser ÖKOWORLD ÖKOVISION GARANT 20 leichter mit -0,39% und weist für das Gesamtjahr 2015 eine Wertentwicklung von minus -0,88% auf.

Ausblick

Auch 2016 wird aller Voraussicht nach ein spannendes Jahr für die Investoren sein, viele politische und wirtschaftliche Themen stehen auf der Agenda. Beispielsweise sind zu nennen die US-Präsidentschaftswahl, ein möglicher „Brexit“, der Zinserhöhungszyklus in den USA, die expansive Geldpolitik der EZB und der 13. Fünfjahresplan der Volksrepublik China.