Wie wird Disruption zur zukunftsfähigen Innovation…?

Nur Risiken und Nebenwirkungen - oder: Worauf dürfen wir uns freuen?

Ein Zukunftsbeitrag von Senior Portfoliomanager und Managing Director Alexander Funk.

Definition von Disruption

Die Definition von Disruption gemäß Wikipedia lautet: „Eine disruptive Technologie (engl. disrupt – unterbrechen, zerreißen) ist eine Innovation, die eine bestehende Technologie, ein bestehendes Produkt oder eine bestehende Dienstleistung möglicherweise vollständig verdrängt. Disruptive Innovationen sind meist am unteren Ende des Marktes und in neuen Märkten zu finden. Die neuen Märkte entstehen für die etablierten Anbieter in der Regel unerwartet und sind für diese, besonders auf Grund ihres zunächst kleinen Volumens oder Kundensegmentes, uninteressant. Sie können im Zeitverlauf ein starkes Wachstum aufweisen und vorhandene Märkte bzw. Produkte und Dienstleistungen komplett oder teilweise verdrängen. Wie verträgt sich diese Disruption mit ethisch-ökologischen und sozialen Investments?

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From Silicon Valley All Around the World

In jüngster Vergangenheit sind wir Zeitzeugen von disruptiven Technologien geworden; hauptsächlich sind diese entstanden im amerikanischen Silicon Valley, bevor sie ihren Siegeszug rund um den Globus antraten. Prominentestes Beispiel ist zweifelsohne die Erfolgsgeschichte des Smartphones des unumstrittenen Marktführers Apple mit dem iPhone. Der bis dato uneingeschränkte Platzhirsch Nokia verlor nicht nur Marktanteile, sondern veräußerte das Mobilfunkgeschäft komplett im Jahre 2013 – den Siegeszug der Smartphones hatte das Unternehmen erst zu spät realisiert. Nokia zählte zwischendurch zu den weltweit wertvollsten Unternehmen - gemessen an der Marktkapitalisierung. „Sleeping in success“ wurde Nokia zum Problem. Die Zeichen und der Wandel der Zeit wurden zu spät erkannt und nicht aktiv angegangen.

„Durchschütteln“ auf vier Rädern

Ein weiteres „Durchschütteln“ erfährt derzeit die Automobilindustrie. Neue Marktteilnehmer, allen voran der US-E-Autobauer Tesla, sorgen mit ihren voll elektrisch betriebenen Premiumkarossen für ein kräftiges Aufsehen in der Marktgemeinde. Der visionäre Unternehmenslenker Elon Musk begeistert seine Anhänger nicht nur mit immer neuen Automodellen, sondern zündet im regelmäßigen Abstand innovative Feuerwerke. Zuerst jedoch zu den Automobilen. Purer Fahrspaß ohne den Einsatz fossiler Energie, dazu noch Schnellladestationen, die als kostenlose „Tankstelle“ fungieren und in Europa eine Reise von Skandinavien bis ans Mittelmeer ermöglichen. Ganz nebenbei braucht man keine Befürchtungen hinsichtlich eines eingeschränkten Zugangs zu den europäischen Metropolen aufgrund alarmierender Feinstaubbelastung zu befürchten.

Elektrisierender Wettbewerb

Wie reagieren die etablierten Hersteller von Premiumfahrzeugen? Es scheint, als ob die altbekannten Unternehmen sich der Gefahr bewusst sind – vielleicht auch aus dem Nokia-Dilemma heraus – und gehen ebenfalls mit alternativen Antriebstechnologien an den Start. Erstaunlicherweise mit teils äußerst innovativen und komplett neuen Konzepten, wie zum Beispiel BMW mit den i-Modellen. Bis dato liegt leider bei den etablierten Herstellern der Schwerpunkt ihres Produktportfolios nach wie vor auf der „alten Generation“, also hoch-motorisierte Autos mit hohen CO2-Emissionen und hohem Spritverbrauch. Neue Marktteilnehmer wie Tesla krempeln schrittweise die Branche um und konstruieren die gesamte Wertschöpfungskette von der grünen Wiese aus – inklusive dem zugehörigen „Tankstellennetz“. Daher befindet sich Tesla auch im Anlageuniversum von ÖKOWORLD.

Die Zukunft des Fahrens, das „Auto-Auto“, die Welten im Auto, Radar, Mobilfunk…

Neben dem Elektromotor beschäftigen weitere Zukunftsthemen derzeit die Autobranche – die Vernetzung des Automobils bis hin zum autonomen Fahren. Die Freiheit ohne Lenkrad, das selbstfahrende Auto, beschäftigt neben Google mittlerweile auch den „fossilen Riesen“ Daimler. Wie hoch dieses Thema aufgehängt ist, lässt sich bei den Fusionen und Übernahmen der Unternehmen ablesen. So erwarb Autoliv, eher bekannt als Hersteller von Airbags, im vorigen August MACOM, ein führendes Unternehmen der Hochfrequenz-Technologie, vor allem im Bereich Radarsysteme, analoge Schaltkreise und Drahtlosverbindungen, für einen Kaufpreis von 100 Mio. US-Dollar. Eine ähnliche Vorgehensweise sehen wir beim französischen Automobilzulieferer Valeo. Valeo übernahm kürzlich das Unternehmen Peiker aus Deutschland mit einem Jahresumsatz in 2015 von 325 Mio. EUR. Im Verhältnis zu den 14 Milliarden Umsatz bei Valeo ist dies eher eine Ergänzung statt einer großen Akquisition. Jedoch die Produkte des übernommen Unternehmens geben die künftige strategische Ausrichtung vor – zunehmende Vernetzung und „Andocken“ des Automobils an das Internet mit Hilfe von UMTS und LTE-Standards.

Technologie über das Fortbewegungsmittel hinaus: kleine Helferlein on Tour

Vor allem im Bereich des autonomen Fahrens wird die jüngste Generation des Mobilfunknetzes vorausgesetzt – das Fahrzeug muss in der Lage sein, innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde zu agieren und zu reagieren. Ein weiteres innovatives Unternehmen und ebenfalls im Bereich der „kleinen Helferlein“ ist Melexis aus Belgien, dessen Produkte von allen führenden Automobilherstellern in Europa, USA und Asien eingesetzt werden. Gemeinsam ist den Produkten und Systemen, dass sie hohe Effizienz, Betriebssicherheit und Energieeffizienz von Motoren (auch Elektromotoren), Antrieben, Schaltungen, Bremsen, Beleuchtungssystemen u. v. m. ermöglichen. Angesichts des durchschnittlichen Umsatzwachstums in den letzten 3 Jahren von über 17% p. a. und einer Ergebnissteigerung von 25% p. a. in den letzten 3 Jahren sind die etablierten Automobilhersteller hinsichtlich Umsatzwachstum und Rentabilität nur im Rückspiegel zu erkennen. Angesichts der Produktvielfalt und Anzahl der Automobilhersteller könnte man den Eindruck gewinnen, der Markt der Produzenten scheine sehr gut aufgeteilt zu sein mit entsprechend hohen Markteintrittsbarrieren.

Neuankömmlinge revolutionieren den Markt

Disruption findet dennoch statt durch Neuankömmlinge, die sich vom bisherigen Muster deutlich abheben. Tesla haben wir im Bereich Elektromobilität genannt; auf der anderen Seite nahm die Welt Notiz vom Google Car – einer hauseigenen Entwicklung des weltweit führenden Suchmaschinenanbieters. Mittlerweile spulten die selbstfahrenden Autos mehrere Millionen Testkilometer auf amerikas Straßen ab. Dazu kursieren Gerüchte um das Technologie-Dickschiff Apple dahingehend, dass der Technologiekonzern aus Cupertino im Silicon Valley ebenfalls an einem eigenen Auto-Projekt arbeitet. Auch Daimler-Chef Zetsche liebäugelt mit dem selbstfahrenden Auto und liefert sich ein Wettrennen mit Google und anderen digitalen Konzernen. Im Wettbewerb um das Geschäft der Zukunft übernahm General Motors die auf selbstfahrende Autos spezialisierte Start-up-Firma Cruise Automation. Mit der Company aus San Francisco möchte GM die eigene Entwicklung autonomer Fahrzeuge weiter nach vorne bringen, sagte der Präsident der Opel-Muttergesellschaft, Dan Ammann. Nach Insiderinformationen zahlte GM dafür eine Milliarde Dollar.

In der Wertschöpfungskette spielt die Musik

Für die Zukunft wird nicht die Frage sein, ob die großen Technologiekonzerne in die Mobilitätsthemen von morgen einsteigen, sondern welche Bereiche der originären Wertschöpfungskette bei den bislang bekannten Herstellern und Zulieferunternehmen verbleiben. Die Technologisierung und Elektrifizierung des Automobils hält unvermindert an. Wer hätte vor 20 Jahren an selbstfahrende Autos gedacht außer in Science-Fiction-Filmen? Diese neuen und durchaus profitablen Zukunftsthemen passen in das Bild der Investmentwelten der ÖKOWORLD.

Erst speichern, später verbrauchen: Massenproduktion soll Kosten senken ab 2017

Apropos Innovationen: Tesla gab im April letzten Jahres bekannt, in das Geschäft der Speichertechnologien einzusteigen. Tesla-Chef Elon Musk zaubert das nächste Kaninchen aus seinem Zylinder: die neue Produktlinie Tesla Energy. Es handelt sich hierbei um neuartige Lithium-Ionen-Akkus, die Häuser mit Solarzellen endlich von Stromanbietern unabhängig machen sollen. Und das zum erschwinglichen Preis. Mit deren Hilfe kann der aus Erneuerbaren Energien gewonnene Strom gespeichert und verbraucht werden und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit, unabhängig davon, ob die Sonne scheint oder der Wind bläst. Faszinierend hierbei ist weniger die Technologie, sondern die angestrebte Massenproduktion der Batterien, um somit die Kosten je Stück deutlich zu senken. Vice versa bedeutet dies, dass die Wettbewerbsfähigkeit und somit Wirtschaftlichkeit der autonomen Stromversorgung deutlich zunimmt. Möglich ist dies durch Produktion der Batterien in großen Stückzahlen in der hauseigenen Gigafabrik. Fertigstellung dieser ist geplant in 2017. Spätestens im Jahr 2020 soll die Gigafabrik auf Hochtouren laufen und jährlich mehr Lithium-Ionen-Batterien produzieren als dies in Summe weltweit im Jahr 2013 geschehen ist.

Energieerzeugung aus den Erneuerbaren

Impliziert generiert dies die Frage nach dem nächsten Wurf: Wie wird der Sektor der Energieversorger in naher Zukunft aussehen? Neue Teilnehmer wie Tesla betätigen sich im Feld der Speichertechnologien, der Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien, über das „befreundete“ Unternehmen Solarcity. Vielleicht dürfen wir hier ebenfalls ein stärkeres „Durchschütteln“ erwarten. Die bisherigen Energieversorger, allen voran aus Europa, scheinen den Wachstumstrend rund um das Thema der sauberen Energieerzeugung unterschätzt zu haben. So mussten die Investoren bei E.ON, RWE und Areva in den letzten drei Jahren Kursverluste von -35%, -56% bzw. -69% verzeichnen.

COP21 und prima Klima?

COP21 – dieses Zauberwort steht für Convention on Climate Change, 21st Conference of the Parties. Deutlich über den Erwartungen war das Resultat des Weltklimagipfels in Paris, das alle Länder in die Pflicht nimmt. So soll die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad begrenzt werden – wenn möglich sogar 1,5 Grad. Die Arbeit der mehr als 30.000 Verhandlungsteilnehmer, die innerhalb von zwei Wochen um ein weltweites Abkommen zur Begrenzung des Temperaturanstieges rangen, hat sich somit gelohnt. Auch wenn der Beschluss weniger konkret und direkt messbar ist aus der Perspektive der börsennotierten Unternehmen, so ist dies doch ein deutliches Zeichen angesichts der künftigen Energieversorgung. Vor allem die Versorgungsunternehmen mit ihren Atommeilern waren die großen Verlierer nach dem in Deutschland beschlossenen Atomausstieg anlässlich der verheerenden Atomkatastrophe von Fukushima im März 2011. Eine weitere Fokussierung auf Erneuerbare Energien mit dem daraus folgenden schwankendem Angebot- und Nachfrageverhalten wird weitere Investitionen in die Netzinfrastruktur mit sich führen, um die entstehenden Volatilitäten auszugleichen. Unternehmen im Zusammenhang mit „Smart-Grid“ und „Smart-Building“ könnten nach all den Jahren der bislang enttäuschenden Wertentwicklung eine neue Renaissance erfahren, nachdem eine Zustimmung zu Handlungsmaßnahmen auf weltweiter Ebene getroffen wurde.

Internet der Dinge (IoT) / Industrie 4.0

Anlässlich des diesjährigen Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos war die vierte industrielle Revolution das Hauptthema. Eine Studie des WEF gab einen leichten Vorgeschmack darauf, welche Zerreißproben auf die Gesellschaft zukommen könnten. Durch den Einsatz von Robotern, künstlicher Intelligenz und Maschinen werden laut einer Studie des WEF zufolge netto fünf Millionen Arbeitsplätze überflüssig werden. Insgesamt stehen sieben Millionen Arbeitsplätze auf dem Spiel – jedoch stehen dem zwei Millionen neue Stellen gegenüber. Ein Großteil der Arbeitsplätze wird in der Administration/im Büroalltag betroffen sein, bedeutend weniger in der direkten Produktion. Gesucht werden hingegen Fachkräfte, vor allem in den Bereichen IT, Datenmanagement und Ingenieurswesen. Die vierte industrielle Revolution ist nicht nur auf einzelne Sektoren beschränkt, sondern zieht sich deutlich durch alle Branchen und Sektoren – angefangen von A wie Arztbesuch und Digitalisierung des Gesundheitswesens sowie Automobile, Energie, Finanzen, Lebensmittel, Produktionsprozesse, bis Z wie Zusteller aus der Logistikindustrie. Als Teil der Lösung, vor allem in Bezug auf die Arbeitsplatzaussichten, sticht ganz klar unser populäres Zukunftsthema „Bildung“ hervor. Für Nelson Mandela war Bildung die effektivste Waffe, um die Welt zu verändern. Einerseits bekämpft Bildung die Jugendarbeitslosigkeit und verbessert damit die Zukunftsperspektiven der Menschen. Andererseits sorgt Bildung für eine erhöhte Aufklärung – wichtig im Bereich der Hygiene und des Gesundheitswesens. Der börsennotierte Universitätsbetreiber Kroton Educacional SA aus Brasilien z. B. hat sich durch einen Zusammenschluss von mehreren Universitäten zum weltgrößten Campus mit etwa 1 Mio. Studenten aufgeschwungen. Neben dem Präsenzstudium erfreuen sich vor allem die Fernstudienangebote großer Beliebtheit. Nachdem sukzessive mehr Klarheit bei den bestehenden Unsicherheiten über die Vergabe von Studentenkrediten herrscht, nahmen wir im Fondsmanagement eine erneute Investition vor. Neben den klassischen Bildungseinrichtungen spiegeln sich Schulbuchverlage wie Penguin (gehört zur Unternehmensgruppe Pearson PLC) sowie Anbieter von Fachverlagen wie Wolters Kluwer in unseren Fonds wieder. Wolters Kluwer hat sich spezialisiert auf Informationen für Recht, Finanzen/Steuern, Personalwirtschaft u. a.

Digitalisierung ist nicht zu stoppen: 74,8 Millionen Apple-Smartphones im vierten Quartal

Egal, ob Internet der Dinge (IoT) oder Industrie 4.0 – die Digitalisierung wird bei ihrem Einzug in die täglichen Abläufe der Unternehmen und unser Leben weiter voranschreiten. Warum das so ist, lässt sich mit einfachen Zahlen darlegen: Apple hat allein im vierten Quartal des Jahres 2015 74,8 Millionen Smartphones verkauft; dazu gesellen sich 16,1 Millionen iPads und 5,3 Millionen Mac-Computer. Ebenfalls rasant wächst die Anzahl der Nutzer in den diversen sozialen Netzwerken.

Wäre Facebook ein eigenes Land, wäre es das bevölkerungsreichste der Erde

So verbucht Facebook 1,55 Milliarden aktive Nutzer. Wäre Facebook ein eigenes Land, wäre es das bevölkerungsreichste der Erde. Die weitere Kommunikationsplattform Twitter schafft es auf 320 Millionen aktive Nutzer und WhatsApp auf 900 Millionen. WhatsApp weist hierbei die stärksten Wachstumsraten auf.

„Wearables“ sind sehr vernetzt und sehr beliebt - 46% der Weltbevölkerung online

Auch die Gemeinde der Fitnesstracker, Smartwatches und smarten Armbänder erfreut sich großer Beliebtheit. So hat sich die Zahl der sogenannten „Wearables“ in 2015 auf 72,5 Millionen Stück erhöht von im Vorjahr 25,8 Millionen Einheiten. Diese messen nicht nur den Tagesablauf, sondern sind zudem vernetzt. Nach der Anfangseuphorie und starken Kurszuwächsen mussten die etablierten Hersteller wie Fitbit und Garmin deutliche Kurseinbußen verzeichnen. Der Grund ist marktwirtschaftlich ganz einfach: Die hohen Bruttomargen in diesem Segment führten zu hoher Konkurrenz und neuen Marktteilnehmern. Die Smartwatches der großen Smartphone-Hersteller drückten ebenfalls als Konkurrenten aufs Gemüt. Derzeit favorisieren wir Inbody aus Südkorea, das neben dem dominierenden Absatzmarkt China sich im Rahmen der strategischen Ausrichtung nun intensiver dem US-amerikanischen Markt widmet. Ein Blick in die Zahlen verrät, dass der Wachstumstreiber für Inbody neben den diversen Körpermessgeräten vor allem die Fitness-Tracker sind.

200 Milliarden Twitter-Kurznachrichten und über 2 Billionen US-Dollar Internetkonsum

Dazu passen noch weitere Entwicklungen: Jede Minute werden Videos mit einem Gesamtvolumen von 100 Stunden auf Youtube hochgeladen, täglich werden 247 Milliarden E-Mails verschickt angesichts der immer größeren Vernetzung der Konsumenten. Recherchen zufolge sind 46% der Weltbevölkerung online, das entspricht 3 Milliarden Nutzern. Diese verschicken 200 Milliarden Kurznachrichten über das Mitteilungssystem Twitter und erledigen für einen Gegenwert von über 2 Billionen US-Dollar ihren Konsum im Internet. Schnell erkennt man, dass eine immense Infrastruktur für Speichermöglichkeiten, Server und Geschwindigkeiten für die Datenübertragung notwendig ist. Daneben gesellt sich noch der wichtige Aspekt der Sicherheit. Leider ist das weltweite Netz samt seiner Nutzer und Institutionen vermehrt das Ziel von Hackerangriffen geworden. Als Beispiel nennen wir Akamai aus den USA, welches das Internet für die Nutzer nicht nur schneller macht, sondern vor allem auch sicherer. Erfreuten sich die deutschen Konsumenten im Jahr 1967 über die Innovation des Farbfernsehers, so wird dieses Informationsmedium nach Analysen von Akamai künftig an Beliebtheit deutlich verlieren zu Lasten der Videos und Filme, die online gesehen werden. Kenner sprechen von „Video over IP“ (ähnlich dem „Voice over IP“ im Telefon-Festnetz). Dies erfordert hohes Daten- und Speichervolumen und setzt natürlich eine angemessene Datenübertragung voraus, um die Filme und Videos in höchster Qualität zu genießen. Hand aufs Herz: Wer möchte wieder zurück und die analoge Bildqualität der klassischen Röhrenfernseher genießen?

Digitalisierung in der Gesundheitsvorsorge und Medizintechnik

Eine zunehmende Digitalisierung stellen wir ebenfalls in unserem wichtigen Bereich der Gesundheit fest. Ehrlich gesagt befinden wir uns noch in den Anfängen, doch auch hier haben die Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt, dies mit Hilfe des technologischen Fortschritts weiter zu beschleunigen. Eine digitale Überwachung mit sofortiger Verbindung zum behandelnden Arzt ist bis dato noch Zukunftsmusik wie die digitale Erfassung von Befunden und automatisierte Weiterleitung, z. B. bei Zahnimplantaten. Straumann als eines unserer investierten Unternehmen hat dieses Thema durchaus auf der Agenda; dies erfordert jedoch Schulungen, Trainings und Investitionen seitens der Kunden, also Zahnärzte und Dentallabore. Weiter voran geschritten ist die Digitalisierung im großen Wachstumstrend der Diabetes – leider, muss man sagen. War dies in den letzten Jahren eher ein Phänomen in den USA, ausgelöst durch einen ungünstigen Mix von Fast-Food-Ernährung, zuckerhaltigen Getränken gepaart mit mangelnder Bewegung, erobert diese Begleiterscheinung Teile von Europa und ist ebenfalls in den aufstrebenden Schwellenländern vertreten. So sind beispielsweise im Iran 5 Millionen Menschen von Diabetes betroffen. Bei einer Population von etwa 75 Mio. Menschen entspricht dies dem gleichen Verhältnis wie in Deutschland. Wurde bislang der Blutzuckerspiegel mit Hilfe einer kurzen Blutabnahme aus dem Finger ermittelt, so kann dieser mit Hilfe eines innovativen Pflasters von Dexcom, aufgetragen seitlich an der Bauchdecke, permanent auf dem Smartphone überwacht werden. Entsprechende Warnsignale erscheinen, falls die Werte sich entsprechend verändern.

Zukunftsthemen auch für ÖKOWORLD-Investments

Alle oben dargestellten Trends und Erscheinungen haben eines gemeinsam: Neben hohem Datenvolumen und –verbrauch geht dies einher mit Energieerzeugung, deren Versorgung und allem voran der Effizienz sowie den Themen Cloud-Computing, Datensicherheit und IT-Infrastruktur. Diese Investitionsthemen eignen sich hervorragend, um mit gutem Gewissen an diesem Trend zu partizipieren.

Dekarbonisierung in der Kapitalanlage

Zu weniger CO2 bei der Geldanlage haben sich zahlreiche und einflussreiche Asset Manager und Versicherungen verpflichtet. Vor allem werden fossile Energieträger aus den Portfolios verbannt und geben statt dessen klimafreundlichen Anlagen den Vorzug. Neben den zu erwartenden Renditen steht vor allem das Risiko der fossilen Energien bei der Geldanlage im Fokus. Angesichts des Kurszerfalls in den letzten Jahren bei Rohstoffen und vor allem den fossilen Energieträgern führte dies zu deutlichen Performanceeinbußen der Investoren aus der „alten Welt“. Eine ausgezeichnete CO2-Bilanz weist hingegen der ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC aus und ist dadurch ein Pionier bei klimafreundlichen Investments. Im Vergleich zum weltweiten MSCI World werden 73% weniger Treibhausgasemissionen verursacht – eine hervorragende Energieeffizienz auf den Punkt gebracht. Und das seit nunmehr 20 Jahren.

Résumé mit Vision

Angesichts der vielen tangierten Themen könnte es einem durchaus Angst und Bange werden, insofern man in die Rolle des Kritikers schlüpft. Vieles scheint im Fluss zu sein, gepaart mit viel Unsicherheit. Auch angesichts des drohenden Verlustes von Millionen Arbeitsplätzen durch den anhaltenden Siegeszug der Digitalisierung. Für den kritischen Investor waren die teils hohen Dividendenrenditen der Versorgungs- und Energieunternehmen ein Trostpflaster für die ansonsten mediocre Wertentwicklung der Einzelanlagen.

Positiver stellt sich der Realist dar, für den ein „weiter so“ nicht in Frage kommt. Unternehmer laufen Gefahr, von der Konkurrenz oder neuen Mitbewerbern überholt zu werden, und investieren in Forschung und Entwicklung wie auch in hoch qualifizierte Mitarbeiter, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Auch der Kapitalanleger vermeidet zu einem gewissen Teil risikobehaftete Anlagen aus seinem Portfolio.

Der Visionär ist seiner Zeit voraus und hat diese Entwicklungen, oftmals von den anderen müde belächelt, antizipiert. Als Visionär der ethisch-ökologischen Geldanlage darf sich unser ÖKOVISION nennen, der in diesem Jahr sein 20jähriges Bestehen feiert und mit stetigen Auszeichnungen bei der Performance und auch des Nachhaltigkeitsansatzes erfreut. Ein Gewinn mit Sinn also.