Auf die nächsten 20 Jahre mit einem guten Gewissen in der Geldanlage

Ein Beitrag von Senior Portfoliomanager und Managing Director Alexander Funk

Vor 20 Jahren…

…war ein Investment in ethisch-ökologische Geldanlagen verbunden mit einem Renditeverzicht – zumindest war dies die weit verbreitete Meinung.

…wurden ethisch-ökologische Geldanlagen meist gleichgesetzt mit Erneuerbaren Energien.

…waren selbstfahrende Autos nur auf der Leinwand zu sehen.

…gab es Bio-Lebensmittel nur im Bio- oder Dritte-Welt-Laden.

…hatte man Angst, das digitale Zeitalter kapituliere im Milleniumjahr

Und heute?

Spricht man von Dekarbonisierung der Investments. Zu weniger CO2 bei der Geldanlage haben sich zahlreiche und einflussreiche Asset Manager und Versicherungen verpflichtet. Vor allem werden fossile Energieträger aus den Portfolios verbannt und geben statt dessen klimafreundlichen Anlagen den Vorzug. Neben den zu erwartenden Renditen steht vor allem das Risiko der fossilen Energien bei der Geldanlage im Fokus. Der Kurszerfall in den letzten Jahren bei Rohstoffen und vor allem der fossilen Energieträger führte zu deutlichen Performanceeinbußen der Investoren aus der „alten Welt“. Eine ausgezeichnete CO2-Bilanz weist hingegen unser ÖKOVISION CLASSIC aus. Im Vergleich zum weltweiten MSCI World werden 73% weniger Treibhausgasemissionen verursacht – eine hervorragende Energieeffizienz auf den Punkt gebracht. Und das seit nunmehr 20 Jahren.

Im Hier und Jetzt weisen Biolebensmittel überproportionale Wachstumsraten auf und sind mittlerweile Mainstream geworden. Abzulesen daran, wenn wir einen Supermarkt betreten – Bio-Produkte sind in vorzüglicher Lage ausgestellt und erscheinen im besten Licht. Waren es anfangs auf Biolebensmittel fokussierte Läden wie die amerikanische Supermarktkette Whole Foods Markets (erstmals in ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC investiert im Jahre 1996!), so erweitern die etablierten Ketten wie Wal-Mart, Kroger & Co ihr Angebot an „organic food“ kontinuierlich – sehr zum Leidwesen von Whole Foods & Co. Ein Blick in die Zahlenwelt verrät Margenverwässerung, rückläufiges Umsatzwachstum und anhaltenden Preisdruck. Auch mit ÖKOVISION waren wir bei dieser Entwicklung dabei und haben das Segment im Rahmen unseres aktiven Stockpickingansatzes rechtzeitig reduziert. Wie ein Fels in  der Brandung erweis sich hingegen Starbucks aus unserem Segment des Nachhaltigen Konsums & Fair Trade.

Ist Industrie 4.0 kein Softwareupgrade sondern eine neue Herausforderung für die Unternehmen, den Anschluss an die Digitalisierung nicht zu verpassen. Anlässlich des diesjährigen Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos war die vierte industrielle Revolution das Hauptthema. Eine Studie des WEF gab einen leichten Vorgeschmack, welche Zerreißproben auf die Gesellschaft zukommen könnten. Durch den Einsatz von Robotern, künstlicher Intelligenz, Maschinen werden laut einer Studie des WEF zufolge netto fünf Millionen Arbeitsplätze überflüssig werden. Insgesamt stehen sieben Millionen Arbeitsplätze auf dem Spiel – jedoch stehen dem zwei Millionen neue Stellen gegenüber. Ein Großteil der Arbeitsplätze wird in der Administration/im Büroalltag betroffen sein, bedeutend weniger in der direkten Produktion. Gesucht werden hingegen Fachkräfte, vor allem in den Bereichen IT, Datenmanagement und Ingenieurswesen. Die vierte industrielle Revolution ist nicht nur auf einzelne Sektoren beschränkt, sondern zieht sich deutlich durch alle Branchen und Sektoren – angefangen von A wie Arztbesuch und Digitalisierung des Gesundheitswesens, sowie Automobile, Energie, Finanzen, Lebensmittel, Produktionsprozesse, und Z wie Zusteller aus der Logistikindustrie.

Als Teil der Lösung, vor allem in Bezug auf die Arbeitsplatzaussichten, sticht ganz klar unser populäres Zukunftsthema „Bildung“ hervor. Für Nelson Mandela war Bildung die effektivste Waffe, um die Welt zu verändern. Einerseits bekämpft Bildung die Jugendarbeitslosigkeit und verbessert damit die Zukunftsperspektiven der Menschen. Andererseits sorgt Bildung für eine erhöhte Aufklärung – wichtig im Bereich der Hygiene und des Gesundheitswesens.

Egal ob Internet der Dinge (IoT) oder Industrie 4.0 – die Digitalisierung wird ihren Einzug in die täglichen Abläufe der Unternehmen und unser Leben weiter voranschreiten.

Mit der Energiewende entsteht weltweit ein neues Spektrum an Märkten und Unternehmen mit großen Chancen. Das fängt an bei der „urgrünen“ Energieerzeugung mit Wind-, Solar- oder der Wasserenergie und geht bei den Stromnetzen weiter. Das prägende Bild waren bislang die großen zentralen Energieerzeuger mit ihren Kühltürmen, jetzt geht der Trend zu dezentraler Erzeugung mit kleineren Anlagen. Die bisherigen Energieversorger, allen voran aus Europa, scheinen den Wachstumstrend rund um das Thema der sauberen Energieerzeugung unterschätzt zu haben – so mussten die Investoren bei E.ON, RWE und Areva in den letzten drei Jahren Kursverluste von -35%, -56% bzw. -69% verzeichnen.