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Was ist überhaupt „künstliche Intelligenz“? (Teil 1)

Ein Beitrag von Enrico Schoen, ÖKOWORLD Fondsmanagement

Die Technologiemesse CES in Las Vegas in diesem Januar stand ganz im Zeichen der künstlichen Intelligenz. Alle Bereiche, von der Telekommunikation bis zum autonomen Fahren, werden in Zukunft auf künstliche Intelligenz von Sprachassistenten von Watsons, IBM und Co. setzen. Doch was ist künstliche Intelligenz überhaupt? Die wohl bekannteste und älteste Anwendung der künstlichen Intelligenz sind Suchmaschinen im Internet wie Google. Suchmaschinen verarbeiten unsere Suchbegriffe und zeigen die für uns relevantesten Ergebnisse an. Auch die personenbezogene Onlinewerbung ist eine prominente Art des Einsatzes künstlicher Intelligenz. Auch das Segment der Logistik von Produkten ist anfällig für menschliche Fehler, die sich minimieren lassen durch den Einsatz von vollautomatischen Drohnen. Durch den breiten Einsatz von künstlich intelligenten Maschinen durch den ganzen Produktionsprozess, kann man nicht nur Kostenvorteile generieren, sondern auch die Anfälligkeit durch menschliche Fehler minimieren. Intelligente Herstellungsprozesse können einzelne Produktionsschritte überspringen und diese zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Das Prinzip der Fließbandherstellung würde man damit quasi abschaffen. Zudem werden damit die Lagerbestände minimiert, was wiederum zu Kostenvorteilen führt. Genau dieses System hat beispielsweise Audi angekündigt einzuführen, und eine um 20% günstigere Produktion in Aussicht gestellt. Aktuell haben besonders Unternehmen, in denen wir in unseren diversen Fonds investiert sind, auf der CES viele neue Produkte vorgestellt, die uns das Leben in Zukunft einfacher machen sollen. Hierzu ein kleiner Überblick.

Topneuheiten und Innovationen auch bei ÖKOWORLD

  • Qualcomm zeigt eine hochentwickelte drahtlose Ladestation für Elektroautos. Mercedes Benz unterstützt die Ladestation für seine neuen Autos, die ab der zweiten Jahreshälfte 2017 in den Handel kommen. Zudem möchte Qualcomm die NXP Semiconductors übernehmen. Daraus würde der weltgrößte Halbleiterhersteller hervor gehen.
  • Intel hat das welterste 5G Modem vorgestellt. Generell lag der Fokus von Intel auf dem Bereich des autonomen Fahrens. 
  • Nvidia präsentiert Mikrofone für die Steckdose, um Sprachdienste von Google oder Amazon im ganzen Haus verfügbar zu machen.

Wachstumspotential Technologiewerte

Durch zunehmende Technologisierung aller Branchen besteht erhebliches Wachstumspotential für Technologieunternehmen aller Art. In unseren Fonds haben wir uns frühzeitig auf Technologiewerte konzentriert, die auf diese Entwicklungen setzen. Viele Unternehmen, wie Intel und Qualcomm, haben bereits seit einigen Jahren Sprachassistenten im Angebot. Zudem rückt langsam die Vernetzung einzelner Haushaltsgeräte mit Sprachassistenten in den Vordergrund. Der zweite große Bereich, der in Zukunft für viele Unternehmen zu einem wichtigen Segment werden soll, ist das autonome Fahren. Auch in diesem Bereich ist die künstliche Intelligenz die wegweisende Technologie. Hierfür entwickeln zahlreiche Unternehmen wie Qualcomm Sensoren und Kameras, die Daten für den Autopiloten sammeln, der diese Daten dann für die Fahrt verarbeitet und bewertet. Ein weiterer Bereich, der in Zukunft von künstlicher Intelligenz geprägt sein soll, ist die Medizin. Programme können Daten - wie Blutbilder - analysieren und dann eine Diagnose anhand der kompletten bisher existierenden Fachliteratur erstellen. Damit kann man auch die Grenzen des menschlichen Wissens des einzelnen Arztes überwinden und Fehldiagnosen vermeiden. Auch im Bereich der Operation spielen Roboter schon heute in der minimalinvasiven Medizin eine große Rolle. Auch hier wird der Einsatz von intelligenten Maschinen kontinuierlich zunehmen.

Fusionen in der Branche

Der Aufkauf der NXP Semiconductors durch die Qualcomm war nicht die einzige Fusion im Bereich der künstlichen Intelligenz. Auch weitere Unternehmen aus unserem Anlageuniversum haben Übernahmen im Bereich der künstlichen Intelligenz getätigt. Intel hat 2016 das Startup Nervana für 350 Millionen Dollar übernommen. Nervana hat eine Software namens Neon entwickelt, die riesige Mengen sich ständig verändernder Datensätze graphisch darstellen kann. Diese Technologie ist besonders für Bilanzierungen und Analysen von Warenflüssen geeignet. Bisher nutzte die Software zur graphischen Darstellung eine Graphikkarte von Nvidia, ebenfalls ein Unternehmen des ÖKOWORLD-Anlageuniversums. Für die Zukunft soll eine eigene, noch leistungsfähigere Grafikkarte entwickelt werden.

Forschung und staatliche Förderung

Viele europäische Staaten unterstützen die neuen Entwicklungen und Forschungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. In Deutschland werden jedes Jahr knapp 3% des BIP oder 62 Milliarden Euro in die Forschung gesteckt.  Der Bund hat mit 913 Millionen Euro im Jahr 2015 eine sehr hohe Forschungsförderung ausweisen können. Über vier verschiedene Fonds werden die Mittel an Unternehmen verteilt, die in Forschung und Entwicklung investieren. Gerade kleine Startups benötigen finanzielle Mittel von außerhalb, um Ihre Ideen entwickeln zu können. Diese jungen, innovativen Unternehmen von heute sind die Unternehmen unseres ÖKOWORLD-Anlageuniversums von morgen.

Der Autor:
Enrico Schoen ist Bankkaufmann, stammt aus Fürth und absolviert seit 2014 ein ausbildungsintegriertes Studium an der Frankfurt School of Finance & Management in Kooperation mit der Volksbank Dreieich. Aktuell absolviert er ein studienbegleitendes Praktikum bei der ÖKOWORLD LUX S.A.