News

Hambacher Forst: KOHLE STOPPEN. KLIMA SCHÜTZEN

Ein Erlebnisbericht von der Demo am 6. Oktober 2018 – von Marketingassistentin Judith Gerdau

Der 12.000 Jahre alte Hambacher Forst zwischen Köln und Aachen ist ein wertvoller Lebensraum für viele bedrohte Pflanzen- und Tierarten, die es zu schützen gilt. Er liegt im rheinischen Braunkohlerevier, betrieben vom Essener Energiekonzern RWE, dem größten CO2-Emittenten Europas. Der Wald soll gerodet werden, dabei sind sich die Experten einig: Will Deutschland seine mit dem Pariser Abkommen eingegangenen Verpflichtungen einhalten, muss die Braunkohle unter dem Hambacher Wald in der Erde bleiben.

Widerstand

Vor sechs Jahren haben Naturschützer*innen die erste Plattform in die Bäume des Waldes gezogen, um diesen zu beschützen. Trotz Räumungen wurde der Wald immer wieder besetzt. In den vergangenen Wochen hat die Polizei mit einem gewaltigen Großaufgebot den Wald von Baumhäusern und ihren Bewohnern*innen komplett geräumt. Versucht man, die Beweggründe der Räumung zu durchschauen, stößt man auf fadenscheinige Begründungen von Seiten der Polizei, der Politik und dem Marionettenspieler RWE.

Wichtig zu erwähnen ist die unermüdliche Berichterstattung der Journalisten, die das Geschehen im Wald über all die Jahre begleitet haben. In tragischer Erinnerung bleibt der Tod eines jungen Journalisten, der von einer Hängebrücke in die Tiefe stürzte und dies nicht überlebte.

Im Rahmen der Räumungsmaßnahmen wurden mehrere Aktivisten schwerverletzt und über hundert festgenommen.

Der sechs Jahre andauernde Widerstand macht aus dem Hambacher Forst ein Symbol des Klimaschutzes und der Anti-Kohlekraft-Bewegung. So populär wurde er auch durch diverse Demos und Waldspaziergänge. Dieser Aktionismus führte am 5. Oktober 2018 dazu, dass RWE die Rodung des Waldes durch einen Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Münster vorerst untersagt wurde - die Richter entsprachen damit in einem Eilverfahren dem Antrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Demo

Nachdem die Großdemo, angesetzt für Samstag, dem 6. Oktober, zunächst von der Polizei wegen Sicherheitsbedenken untersagt wurde, hatte das Verwaltungsgericht Aachen die Demo wieder genehmigt. So oder so hätten sich die Menschen das im Grundgesetz verankerte Recht auf Demonstrationsfreiheit nicht nehmen lassen.

Auch ich habe mich am 6. Oktober auf den Weg in den Hambacher Forst gemacht und kam nach einem mehrstündigen Marsch vom Bahnhof in Horrem endlich am Hambacher Forst an. Gemeinsam mit zehntausenden Menschen und natürlich den Organisatoren von BUND, Campact, Greenpeace und den NaturFreunden feierten wir die Aussetzung der Rodung im Hambacher Forst. Nicht nur vor der großen Bühne, sondern im ganzen Gebiet rund um das Kundgebungsgelände traf man auf gut gelaunte Demonstranten, die sich bei strahlendem Sonnenschein, schöner Musik und interessanten Ansprachen über einen Etappensieg im Kampf um den Kohleausstieg freuten.

Ein Etappensieg, da dies nur eine Verschiebung der Rodung und des versprochenen Kohleausstiegs ist. Es bleibt zu hoffen, dass dieses wundervolle Engagement, das am Samstag bei so vielen Menschen zu beobachten war, weitergeht. Wünschenswert wäre ein  politisches Erwachen in den Köpfen, besonders der jungen Generation, die mit den Folgen des Klimawandels noch viel stärker konfrontiert sein werden.

Wir sind dabei

Ich arbeite gerne für ein Unternehmen, das sich für den Klimaschutz einsetzt. Die Fondsgesellschaft ÖKOWORLD verwaltet konsequenterweise ausschließlich nachhaltige Investmentfonds. Die Investition in fossile Energieträger gehört bei den Fonds der Ökoworld zu den Ausschlusskriterien, d. h. es erfolgt keine Investition in Kohle oder Öl. Die Unternehmen, in die die ÖKOWORLD investiert, sind Vorreiter und setzten bereits seit vielen Jahren auf Erneuerbare Energiequellen.

Judith Gerdau – Marketing-Assistentin

Judith Gerdau studierte Ethnologie und Erziehungswissenschaften an der Universität zu Köln mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung. Im Anschluss an ihr Studium machte Judith eine Ausbildung als Life und Business Coach und arbeitete bereits während dieser Ausbildung für die ÖKOWORLD. Seit September 2016 ist Judith Marketingassistentin und zusammen mit Chief Marketing Officer Gunter Schäfer Teil der Kreativabteilung der ÖKOWORLD. Neben Mediaplanung, Eventmanagement und Recherche gehört auch die Projektorganisation zu ihren zentralen Tätigkeiten.

„Mir ist es wichtig, die Gedanken, die hinter der ÖKOWORLD stecken – Menschlichkeit, Ökologisierung der Wirtschaft und die Sensibilisierung für Nachhaltigkeit – auch in die Köpfe derer zu pflanzen, bei denen die Relevanz dieser Themen noch nicht angekommen ist.“