Quartalsbericht Portfoliomanagement 3. Quartal 2024

Rückblick in das zweite Quartal

Im zweiten Quartal 2024 waren die globalen Märkte durch eine insgesamt volatile Entwicklung unter dem Einfluss verschiedener Faktoren geprägt. Zu Beginn des Quartals setzten sich die Erwartungen sinkender Inflationsraten in den USA fort, was die Hoffnung auf einen bald einsetzenden Zinssenkungszyklus nährte. Investoren reagierten, indem sie ihre Positionen in Technologieaktien reduzierten und sich verstärkt auf kleinere, zyklische und zinssensitive Werte fokussierten. Auf der planmäßigen Sitzung der Federal Reserve ließ die Zentralbank den Leitzins unverändert, stellte jedoch eine Zinssenkung für September in Aussicht.

Eine Unterbrechung der bis dahin freundlichen Entwicklung an den Märkten setzte Anfang August ein, als die Bank of Japan (BoJ) erstmals seit vielen Jahren ihren Leitzins anhob. Dies führte zu einer Aufwertung des japanischen Yen und veranlasste Investoren eine Vielzahl an Carry-Trades zu reduzieren. Bei Carry Trades handelt es sich um eine beliebte Anlagestrategie bei der Zinsdifferenzen in verschiedenen Ländern ausgenutzt werden und die typischerweise einem Währungsrisiko ausgesetzt ist. Kommt es zu über- raschenden Bewegungen bei Wechselkursen, wie in diesem Fall durch die Zinserhöhung ausgelöst, kann dies zu größeren Schwankungen an den Kapitalmärkten führen.

Die Lage verschärfte sich zusätzlich, als schwache US-Arbeitsmarktdaten in der ersten Augustwoche Rezessionsängste schürten. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang der führenden Aktienindizes. Der Volatilitätsindex VIX stieg auf den höchsten Stand seit Oktober 2020. Erfreulicherweise erholten sich die Märkte in den darauffolgenden Tagen und konnten einen Großteil der Verluste wieder aufholen.

Im September wurde die Richtung der globalen Märkte von zwei entscheidenden Entwicklungen geprägt. Erstens senkte die Federal Reserve ihren Leitzins Anfang des Monats um 50 Basispunkte und leitete mit diesem großen Zinsschritt die Zinswende ein. Zweitens kündigte die chinesische Regierung umfangreiche Konjunkturprogramme an, was zu einer Erholung des chinesischen Aktienmarktes führte.

Inflation und künftige Geldpolitik

Der Kampf gegen die Inflation war das bestimmende Thema in den letzten zwei Jahren. Die führenden Zent- ralbanken erhöhten die Zinsen, um einem Anstieg bei den Konsumentenpreisen einzudämmen. Gleichzeitig gelang es den Geldpolitikern bislang eine Rezession zu vermeiden. Die Preissteigerungsrate in den USA und der Eurozone liegen nach wie vor über dem Zielwert der amerikanischen Zentralbank FED und ihrem euro- päischen Pendant der EZB, nähern sich diesem aber stetig an.

Volkswirtschaftlichen Daten zeigten im zweiten Quartal, dass sich das Konsumentenverhalten in den USA weiterhin robust entwickelt und eine Rezession kurzfristig nicht zu erwarten ist. Das Szenario einer soge- nannten weichen Landung bleibt aus unserer Sicht erreichbar. Die FED und die EZB senkten, in Folge der rückläufigen Inflationsraten ihren jeweiligen Leitzins in den letzten Monaten. In der Folge fielen die Renditen von 10-jährigen US Staatsanleihen Ende des dritten Quartals auf eine 52-Wochentief.

Die Marktbreite, die Anzahl der Aktien die an einer Bewegung des Gesamtmarktes partizipieren, hat sich in den Folgewochen erhöht und Small Caps konnten gegenüber Large Caps zwischenzeitlich wieder etwas aufholen. Die europäische Zentralbank senkte Ende des zweiten Quartals erstmals die Zinsen. Europäische Geldpolitiker blieben aber uneins, zu welchem Zeitpunkt weitere Zinssenkungen zu erwarten sind.

Marktsegmente

Der Trend, der zunehmenden Divergenz bei der Wertentwicklung von großen Unternehmen (Large Caps) gegenüber kleineren und mittleren Unternehmen (Small und Mid Caps) hat sich dementsprechend ab- geschwächt, besteht aber fort. Seit sich im Juli das Narrativ der bevorstehenden Zinswende in den USA durchsetzt, haben sich die Chancen für eine weitere Aufholbewegung bei Unternehmen mit weniger großer Marktkapitalisierung verbessert.

Kleinere und mittlere Unternehmen profitieren überproportional von einem Umfeld sinkender Zinsen. Die Gründe dafür sind, dass kleinere Unternehmen von den niedrigeren Kapitalkosten, die für künftiges Wachs- tum benötigt werden, stärker profitieren und die Bewertungen sich erholen, vor allem bei Qualitätstiteln mit entsprechendem Wachstumspotenzial. Insbesondere im Vergleich zu den großen Indexschwergewichten in den USA, sowie im historischen Vergleich sind kleinere Unternehmen überwiegend günstig bewertet.

Charakteristisch für ÖKOWORLD-Fonds sind ein vergleichsweise hoher Anteil an Investitionen in Unter- nehmen aus der zweiten und dritten Reihe den sogenannten Small und Mid Caps. Wir investieren vorwiegend in innovative Wachstumsunternehmen mit Fokus auf Bilanz- und Managementqualität.

Im Hinblick auf die Leitzinswende in den USA und Europa stehen die Chancen unseres Erachtens gut, dass sich das Marktumfeld für kleinere und mittlere Unternehmen perspektivisch weiter verbessert, was sich positiv auf die Wertentwicklung unserer Fonds auswirken sollte.