Der unabhängige Anlageausschuss
Das unabhängige Expertengremium überprüft, unterstützt vom ÖKOWORLD-Nachhaltigkeitsresearch, die vorgeschlagenen Unternehmen, wählt die Titel für das Anlageuniversum des ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC Fonds aus und überwacht diese fortlaufend. Dem Ausschuss gehören Vertreter von Umwelt-, Menschenrechts- und Verbraucherschutzorganisationen sowie Experten in Sachen ökologischer und sozialverträglicher Wirtschaft an.
Historie
Bereits im Jahr 1988 entstand nach fünf Jahren der Gründungsvorbereitung aus der Öko-Szene eine eigene Bank: die Ökobank, für die zu diesem Zeitpunkt schon seit 15 Jahren tätige nachhaltige Vermögensberatung versiko der ideale Partner. Die versiko- und ÖKOWORLD-Gründer Alfred Platow und Klaus Odenthal hatten die Idee entwickelt, die Gelder ihrer Kunden in einen sozial, ethisch und ökologisch korrekten Fonds zu investieren. Im Markt fand sich aber kein geeignetes Produkt. So beschlossen die Pioniere, einen eigenen Fonds zu kreieren, und entwickelten die ersten Positiv- und Negativkriterien für die Unternehmensauswahl. Die Geburtsstunde des globalen Aktienfonds ÖKOVISION rückte näher. Im Jahr 1990 gewann mit dem „Freundeskreis ökologisches Investment e. V.“ die Projektumsetzung für einen glaubwürdigen und sauberen ökologischen Investmentfonds erste Konturen.
Der erste Anlageausschuss für ÖKOVISION, der damals noch nicht wusste, dass er so heißen wird, fand sich dann im Jahr 1992 eigeninitiativ zusammen. Das Profil des im Jahr 1996 aufgelegten Investmentfonds ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC begann sich zu schärfen. Weitere Fonds aus dem Hause ÖKOWORLD folgten. Der Anlageausschuss setzt sich bis heute aus unabhängigen Experten zusammen. Die Aufgabe des unabhängigen Gremiums für den ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC ist durch besonders hohe Verantwortung und die Verpflichtung gegenüber den Anlegerinnen und Anlegern geprägt.
Aufnahme in das Anlageuniversum
Das ÖKOWORLD-Prinzip sieht eine vollständige Trennung von Portfoliomanagement und Fundamentalanalyse einerseits und Nachhaltigkeitsresearch andererseits vor. Die Portfoliomanager investieren ausschließlich in Titel, die aufgrund der in den Fondsbedingungen festgelegten sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien in das Anlageuniversum aufgenommen wurden. Das Team des Nachhaltigkeitsresearch analysiert als Herzstück und Basis im Vorfeld die für das jeweilige Anlageuniversum der ÖKOWORLD-Fonds in Frage kommenden Unternehmen. Für den ÖKOWORLD ÖKOVISION CLASSIC werden in der Nachhaltigkeitsanalyse stufenweise über Positiv- und Negativkriterien die Titelprofile für den unabhängigen Anlageausschuss erstellt. Der Anlageausschuss befindet dann über die Aufnahme und den Ausschluss von Unternehmen in das Anlageuniversum.
Die Mitglieder
Prof. Dr. Sascha Dickel, Mainz,
ist Experte für die gesellschaftliche Einbettung und Verhandlung von Innovationen. Er ist Professor für Mediensoziologie und Gesellschaftstheorie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Fellow am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in Berlin. Sein Forschungsinteresse gilt insbesondere der Analyse sozialer, technischer und ökologischer Visionen und Zukunftspfade.
Aktuell leitet Sascha Dickel Projekte zur Demokratisierung der Wissenschaft, zur Nutzung sozialer Medien und zur Digitalisierung der Industrie. Er ist Mitglied im Arbeitskreis „Soziologie der Nachhaltigkeit“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
Dr. Hans-Joachim Döring, Magdeburg,
ist Religionspädagoge und Mediator für Wirtschaft und Umwelt (IHK). Als Beauftragter für Umwelt und Entwicklung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland i. R. moderiert er Runde Tische und Beteiligungsprozesse zu Naturschutzgroßprojekten. Er wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und dem Bundesumweltministerium (BMU) in den Beirat des Gesamtkonzept Elbe (GKE) berufen und setzt sich für die sozialen Rechte der „Madgermanes“, der ehem. VertragsarbeiterInnen aus Mosambik in der DDR ein.
Er studierte Theologie und Pädagogik und engagierte sich in der Bürgerrechtsbewegung bzw. der unabhängigen "Dritte-Welt-Szene" in der DDR. Er arbeitete als Geschäftsführer des ökumenischen Netzwerkes INKOTA und der Stiftung Nord-Süd-Brücken sowie am Kirchlichen Forschungsheim in der Lutherstadt Wittenberg. Unter anderem war er 1982 Mitinitiator der Leipziger Montagsgebete in der Nikolaikirche.
Prof. Dr. Jan-Christoph Heilinger, München,
ist Philosoph. Seine Forschung im Bereich der Ethik und der Politischen Philosophie widmet sich Fragen der globalen Gerechtigkeit, Menschenrechte und Verantwortung, sowie neuen Technologien, dem Klimawandel und der Theorie und Praxis gesellschaftlicher Transformationen. Er lehrt und forscht an der Universität Witten/Herdecke.
Univ. Doz. Mag. Dr. Christine Jasch, Wien,
war Gründerin und Leiterin des Wiener Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Sie war Steuerberaterin, seit 1995 Umweltgutachterin nach der EMAS –Verordnung und Auditorin nach ISO 14001 sowie nach GRI. Sie war stellvertretende Leiterin des österreichischen ISO 14000 Normungsausschusses für Umweltmanagement, hat bei EY Österreich die Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten geleitet und ist Dozentin für angewandte Umweltökonomie und Umweltmanagement.
Sie ist Obfrau des Vereins Arche Noah, der Gesellschaft für den Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt und ihrer Entwicklung.
Uwe Kleinert (Geograf, M. A.), Heidelberg,
war zuletzt Geschäftsführer und Referent für Wirtschaft und Menschenrechte bei der Werkstatt Ökonomie. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen, Supply Chain Management, menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten und der Durchsetzung von Menschen- und Arbeitsrechten in den Lieferketten deutscher Unternehmen.
Adjunct Professor Duke University, Dipl.-Ing. R. Andreas Kraemer (Co-Vorsitzender), Berlin und Lissabon
Andreas Kraemer ist Umweltingenieur und Gründer des Ecologic Instituts, einem unabhängigen und gemeinnützigen Think Tank für internationale und europäische Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik. Er ist Vorsitzender des Aufsichtsrates der Agora Think Tanks und Berater im Vorstand der Ocean Azul Stiftung in Lissabon, die das dortige Meeresaquarium betreibt und den Schutz und die ökologische nachhaltige Nutzung des Meeres und seiner Ressourcen fördert.
Auch als Adjunct Professor der amerikanischen Duke University und der EADA Business School widmet Andreas Kraemer sich der Aufgabe, neue Ideen in die Umweltpolitik einzubringen, nachhaltige Entwicklung zu fördern und die umweltpolitische Praxis zu verbessern. Im Zentrum steht dabei, die Bedeutung des Umwelt- und Naturschutzes sowie eines nachhaltigen Ressourcenmanagements in Politik, internationalen Beziehungen und globalen Governance-Strukturen zu stärken.
Dr. Martin Kunz, FRSA FLS, London,
ist Politologe und Anglist und lebt seit 26 Jahren in London. Er ist Fachmann für Fairen Handel mit benachteiligten Produzentengruppen, sowie allgemein für soziale Mindeststandards in internationalen Lieferketten. Er hat fast 50 Jahre Erfahrung im Fairen Handel, war erster Aufsichtsratsvorsitzender der gepa, erster Geschäftsführer der Fair Trade Siegelinitativen TransFair International (TFI) und FairTrade Labelling Organization (FLO) International. Er hat u.a. die ersten Kriterien für Fair-Trade besiegelten Tee, Sportbälle und Gummiprodukte entwickelt. Er war bis vor kurzem Gründungsgeschäftsführer des Fair Rubber e.V..
Seine Importfirma Diversity Honeys GmbH importiert u.a. Honige von asiatischen Honigbienen, sowie plastikfreie Gartenartikel. Er ist bei verschiedenen Nichtregierungsorganisationen engagiert: Von lokal (Schwäbisches WiesenObst) bis global (Quäker-Hilfe Stiftung, International Bee Research Association). Er ist Special Correspondent der Imkerzeitschrift BeeCraft. Er ist Fellow der Royal Society for the Encouragement of Arts, Manufactures and Commerce, sowie Fellow der Linnean Society of London.
Prof. Dr. Christian Thorun (Co-Vorsitzender), Berlin,
ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des ConPolicy-Instituts. Er ist ein anerkannter Experte in der Verbraucherpolitik und berät Bundes- und Landesministerien sowie die Europäische Kommission in Verbraucherfragen.
Neben seiner Geschäftsführungstätigkeit ist er assoziiertes Mitglied der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME und Beiratsmitglied beim Verein für Selbstregulierung der Informationswirtschaft (SRIW). Überdies ist er Mitglied des Netzwerks Verbraucherforschung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Er studierte und promovierte an der Universität Oxford im Fachbereich Internationale Beziehungen.
Dr. Frank Musiol, St. Augustin,
ist Elektrochemiker und Experte für Energie. Er gehört zu den Urgesteinen der deutschen Energiewende und engagierte sich seit den 1990er Jahren zunächst für den Ausstieg aus der Atomenergie. Beruflich wirkte er dabei 10 Jahre lang beim NABU, dem er bis heute ehrenamtlich als Energieexperte verbunden ist. Später konzentrierte er sich insbesondere auf den klimaverträglichen Umbau unserer Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien.
Seit nunmehr über 15 Jahren ist er als Wissenschaftler in der Abteilung Systemanalyse des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) tätig, die er selber auch lange leitete. Er arbeitete in dieser Funktion insbesondere für Bundesministerien zu statistischen, ökologischen und ökonomischen Fragen der Nutzung erneuerbarer Energien. Seit einigen Jahren ist sein Forschungsschwerpunkt die naturverträgliche Nutzung der Windenergie.
Dipl.-Ökonomin Claudia von Fersen, Frankfurt a. M.,
ist Expertin für Energie und Entwicklungszusammenarbeit. Sie ist in der KfW Entwicklungsbank als Projektmanagerin tätig und verantwortet die Finanzierung von Infrastrukturinvestitionen in den Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz in Schwellen- und Entwicklungsländern.
Ehrenamtlich engagiert sich Claudia von Fersen seit über 20 Jahren für soziale Projekte und Klimaschutz, z. B. als Mitbegründerin der Ökobank, wo sie auch viele Jahre als Beirätin und als Aufsichtsrätin tätig war. Seit 2000 ist sie im Vorstand einer Umweltstiftung in Hessen tätig. Besonderes Anliegen ist ihr die Verbindung von sozialen Fragen und Ökologie.