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Mal ganz persönlich: Interview mit Luise Kuschmierz, Sustainability Analyst der ÖKOWORLD AG

Luise Kuschmierz, Sustainability Analyst der ÖKOWORLD AG

Judith Gerdau, Marketingmitarbeiterin

Luise Kuschmierz (L) wurde interviewt von Marketingmitarbeiterin Judith Gerdau (J)

J: Welche Person, die eine Rolle in deinem Leben spielt sollte ich fragen – Wer ist eigentlich Luise?  - und was würde diese Person antworten?

L: Es gibt so einige Personen, die in meinem Leben eine wichtige Rolle spielen und sie würden vermutlich alle unterschiedliche Dinge sagen. Meine Eltern würden mich als zielstrebig, neugierig und eventuell auch als mutig beschreiben. Mein Freund würde sagen, dass ich ein durchsetzungsstarker Mensch bin und gleichzeitig sehr fürsorglich. Meine Freundinnen würden glaube ich sagen, die Luise kann manchmal sehr dickköpfig sein und trotzdem kann man sich auf sie verlassen. Sie hört gut zu und steht uns unterstützend zur Seite.


J: Wobei vergisst du die Zeit?

L: Da gibt es einige Sachen, zum Beispiel beim „die drei ???“ hören. Aber am ehesten passiert mir das beim Kochen. Dazu gehört für mich sowohl das Kochen an sich, aber auch alles was damit zusammenhängt: die Recherche nach schönen Rezepten, der Einkauf der Lebensmittel in Spezialitäten Geschäften, im Asialaden oder im kleinen indischen Lebensmittelgeschäft um die Ecke. Kochen macht mir wirklich viel Spaß und am schönsten ist es, wenn man das Essen mit guten Freunden genießen kann.


J: Worauf kannst du nicht verzichten?

L: Das ist leicht: Auf die ICE Verbindung zwischen Köln / Düsseldorf und Berlin. Seitdem ich mein Studium abgeschlossen habe, hat es mich immer in Städte entlang dieser Strecke verschlagen: Köln, Bielefeld, das Ruhrgebiet. Seit über 5 Jahren verbindet diese Strecke mich (mehr oder weniger) zuverlässig mit meiner Heimat, meiner Familie und meinen Freunden.

 

J: Was fehlt unserer Gesellschaft?

L: Wir leben leider in einer Ellenbogengesellschaft, viele Menschen sind nur noch auf das eigene Wohl bedacht. Es fehlt ganz klar an einem gegenseitigen Verständnis und es braucht wieder mehr Solidarität und Gemeinsinn. Ich habe das Gefühl, dass wir gar nicht mehr die gleiche Sprache sprechen. Bei wichtigen Themen spaltet sich die Gesellschaft immer mehr. Diese großen Themen lassen sich aber nur bewerkstelligen, wenn man zusammenarbeitet, auf ein gemeinsames Ziel hin. Zu diesen Themen zählen für mich der politisch-gesellschaftliche Diskurs zum Klimawandel aber auch das Thema Flüchtlingspolitik und viele weitere. Uns fehlt eine Gesellschaft, die an einem Strang zieht.

 

J: Wann und warum wurde die ökologisch nachhaltige Gestaltung deines Lebens ein Thema für dich?

L: Unbewusst ganz klar schon in meiner Kindheit. Meine Eltern kommen aus der ehemaligen DDR und da war es selbstverständlich und gehörte zum Alltag der Familien dazu, dass man schonend mit den Ressourcen umgegangen ist. Dieses Verständnis floss auch stark in die Erziehung von meinem Bruder und mir mit ein. Richtig bewusst wurde mir das Thema Nachhaltigkeit dann während meines Studiums. In meinem Managementstudium merkte ich, dass mir einige Aspekte in der gängigen Managementtheorie fehlten und ich begann nach einem alternativen Konzept zum reinen Shareholder-Ansatz zu suchen. So wurde ich auf das Konzept der Corporate Social Responsibility und Sustainability aufmerksam und seitdem beschäftige ich mich mit diesem Thema.

 

J: Warum hast du dich entschieden für die Ökoworld zu arbeiten?

L: Auch diese Entscheidung ist auf mein Studium zurückzuführen. Meinen Master habe ich in England auf dem Gebiet des Nachhaltigkeitsmanagements gemacht. Wir haben viel über die Thematik Socially Responsible Investment und die Möglichkeit, darüber Unternehmensverhalten positiv zu beeinflussen gesprochen. Bereits dabei habe ich viele Unternehmen entlang bestimmter Nachhaltigkeitskriterien analysiert. Der Bereich war für mich also schon lange interessant. Sowohl die Arbeit an sich, als auch das, was die ÖKOWORLD symbolisiert passt zu mir und macht mir viel Freude.


J: Wenn du eine Sache auf der Welt verändern könntest: Was wäre das?

L: Das ist eine wirklich schwierige Frage – es gibt so viel was man ändern könnte. Ein Thema das mich schon lange beschäftigt ist der Zugang zu Bildung. Bildung ist ein Menschenrecht und jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben Bildung zu erfahren. Ich sehe im Zugang zu Bildung einen Lösungsansatz für viele Probleme, wie zum Bespiel Armut, Diskriminierung und Klimawandel – das ist alles eng verzahnt. Bildung sollte für alle verfügbar sein und nicht diskriminieren.


J: Hast du einen Tipp für jemanden, der anfangen will sein Leben bewusster zu gestalten?

L: Der Standardtipp lautet da wohl langsam anzufangen und sich peu à peu zu steigern. Es ist sinnvoll sich genauer mit den Produkten und Dienstleistungen, die man konsumiert, zu befassen und diese dann auch wertzuschätzen. Bei der tiefergehenden Auseinandersetzung mit den Produkten die man kauft, stößt man auf interessante Erkenntnisse. Das kann wiederum einen positiven Einfluss auf unser Konsumverhalten haben, welches sich dringend ändern muss.